Politik

Sprengstoff sollte Panzer stoppen Schweiz entfernt restliches Grenz-TNT

Grenzübergang bei Basel. Offenbar hat die Schweiz an den Grenzübergängen nach Deutschland tonnenweise TNT deponiert.

Grenzübergang bei Basel. Offenbar hat die Schweiz an den Grenzübergängen nach Deutschland tonnenweise TNT deponiert.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Auch die restlichen Sprengstoff-Relikte aus dem Kalten Krieg verschwinden an der Schweizer Grenze. Nachdem die Holzbrücke in Bad Säckingen bereits "desarmiert" wurde, will die Schweiz auch die übrigen Straßen nach Deutschland von TNT befreien.

Die Schweiz will tonnenweise Sprengstoff an Straßen nach Deutschland räumen. Das bestätigte der Armeesprecher Christoph Brunner. "Bis Ende November werden schweizweit alle ehemaligen Sprengobjekte desarmiert sein", sagte er.

Zuvor war bekannt geworden, dass auch in der historischen Holzbrücke zwischen Deutschland und der Schweiz in Bad Säckingen mehrere hundert Kilogramm TNT lagerten, die laut schweizer Behörden bereits am 16. Oktober entfernt worden seien.

Wo konkret noch Sprengstoff an Schweizer Straßen, Brücken oder Tunneln gelagert ist, sagte der Sprecher nicht. Er bestätigte Berichte der Freiburger Wochenzeitung "Der Sonntag" und des SWR vom Wochenende, wonach die Schweizer Armee jahrzehntelang große Mengen TNT in Grenzbrücken nach Deutschland gebunkert hatte.

Sprengstoff noch 2006 eingebaut

Bis 2007 waren alle für Fahrzeuge passierbaren Deutsch-Schweizer Rheinbrücken als sogenannte permanente Sprengobjekte vorbereitet, schreibt "Der Sonntag". Das Konzept stammt aus dem Jahr 1975, der Zeit des Kalten Krieges, und richtete sich in erster Linie gegen die Panzer des Warschauer Pakts.

Doch auch in die erst 2006 eröffnete Autobahnbrücke bei Rheinfelden hat die Schweizer Armee noch Sprengstoff eingebaut, sagte Armeesprecher Brunner. Die eigentlichen Zündelemente, ohne die der Sprengstoff nicht zur Explosion gebracht werden könne, waren nach früheren Schweizer Angaben außerhalb der eigentlichen Sprengobjekte in Sicherheitsräumen gelagert.

Medienberichten zufolge wurde der Sprengstoff wahrscheinlich ohne Wissen der deutschen Behörden in den Brücken gelagert. Brunner wollte dazu nicht Stellung nehmen.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

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