Politik

Ein Freund, ein guter Freund ... Seehofer gibt Rösler Ratschläge

Ratschläge sind gut, aber man kann sie auch in einem Gespräch unter vier Augen geben.

Ratschläge sind gut, aber man kann sie auch in einem Gespräch unter vier Augen geben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Tipps von Horst Seehofer sind natürlich immer gut gemeint. FDP-Chef Rösler müsse seiner Partei Orientierung geben, sagt der bayerische Ministerpräsident. Seehofer, der auch CSU-Chef ist, spricht von einer vielschichtigen Lage in der FDP. So sei es für ihn schwierig, mit den Liberalen etwas auszumachen.

CSU-Chef Horst Seehofer hat seinen FDP-Kollegen aufgefordert, seine Partei besser zu führen. Seehofer sagte der "Süddeutschen Zeitung", um aus der Krise zu kommen, müsse Rösler jetzt "schlicht und einfach entscheiden, handeln, Orientierung geben". In so einer Situation brauche man "Gelassenheit und starke Nerven". Wenn Rösler seine Vorhaben durchsetze, würden sich bei den Liberalen "auch klare Strukturen einstellen".

Auf die Frage, wo er denn anrufe, wenn er trotz der Schwäche Röslers mit der FDP etwas ausmachen wolle, sagte Seehofer dem Blatt: "Ihre Frage ist nicht ganz unberechtigt. Es ist eine vielschichtige Lage in der FDP." Man dürfe "die Leistung von Philipp Rösler aber nicht leichtfertig beurteilen".

Der bayerische Ministerpräsident sagte weiter, er könne "gut nachempfinden, wie es einem Vorsitzenden geht, wenn innerhalb einer Partei der Zusammenhalt und die Solidarität noch nicht so gefestigt sind". Er fühle sich oft an die Jahre 2008 und 2009 in der erinnert: "Da gab es viele Vorgänger, potenzielle Nachfolger und jede Menge Enttäuschte. Und sie müssen schauen, dass der ganze Laden zusammenhält. Das ist für einen Parteivorsitzenden manchmal schwierig."

Auf die Frage, ob Rösler es noch schaffe, sich zu stabilisieren, sagte Seehofer: "So lange ist er doch noch nicht im Amt. Aber er macht das nach meiner Einschätzung recht gut." Politiker, denen das Ende vorausgesagt werde, würden "manchmal sehr lang leben. Nehmen Sie mich als Beispiel: Die Abgesänge auf mich füllen mittlerweile einen Ordner. Damit muss man leben."

Spitze gegen die CDU

Auf die Bundestagswahl 2013 angesprochen, sagte Seehofer, dass 40 Prozent der Wählerstimmen für die Union möglich seien. CSU und CDU könnten das stemmen, so Seehofer zur SZ. Bei der Wahl 2009 hatten beide Parteien zusammen knapp 34 Prozent erzielt. Einige CDU-Landesverbände befänden sich zwar in schlechtem Zustand, sagte Seehofer. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel mache mit ihrem großen Ansehen in der Bevölkerung "vieles wett, was in den CDU-Landesverbänden verloren gegangen ist". Von der Partei müsse schnell das Signal ausgehen: "CDU heißt siegen."

Im zeigte sich der bayerische Ministerpräsident kompromissbereit. Wenn andere Länder eine Frage von "nationalem Rang" daraus machten, werde er der Kanzlerin "in absehbarer Zeit halt einen Vorschlag machen, wie die Bayern auch zur Lösung dieses Problems beitragen können".

Bisher will die CSU, dass die Wahl im Bund zwei Wochen nach der für den 15. September geplanten bayerischen Landtagswahl stattfindet, also am 29. September. Die SPD hatte dagegen Protest eingelegt, weil an diesem Wochenende in drei SPD-geführten Ländern die Herbstferien beginnen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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