Politik

Guantánamo-Insassen aus Jemen Senatoren warnen vor Bedrohung

Nach dem vereitelten Anschlag auf ein US-Flugzeug wächst in den USA der Widerstand gegen die geplante Überstellung von Guantánamo-Häftlingen in den Jemen. Dort, so räumt es selbst die Regierung in Sanaa ein, halten sich hunderte Al-Kaida-Kämpfer auf und planen vermutlich neue Anschläge.

Ein Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida würdigt am 17. Dezember getötete Mitkämpfer.

Ein Mitglied des Terrornetzwerks Al-Kaida würdigt am 17. Dezember getötete Mitkämpfer.

(Foto: dpa)

Die Senatoren John McCain, Lindsey Graham und Joseph Lieberman forderten Präsident Barack Obama auf, die geplante Übergabe von sechs Insassen an die jemenitische Regierung solange auszusetzen, bis die Sicherheitslage in dem Land garantiert werden könne.

Die Männer seien wegen ihrer Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida eine "Bedrohung" für die Vereinigten Staaten, schrieben die beiden republikanischen und der unabhängige Senator in einem Brief. Ihre geplante Ausweisung sei daher "höchst unklug und schlecht überlegt". Knapp die Hälfte der 198 Gefangenen, die zurzeit noch in Guantanamo festgehalten werden, stammt aus dem Jemen.

Hunderte Al-Kaida-Kämpfer im Jemen

Kämpfer der jemenitischen Armee in Saada.

Kämpfer der jemenitischen Armee in Saada.

(Foto: dpa)

Die Regierung in Sanaa räumte unterdessen ein, dass sich bis zu 300 Al-Kaida-Kämpfer in dem Land aufhalten und dort möglicherweise neue Anschläge planen. Die Regierung sei sich der "Gefahr" bewusst, sagte Außenminister Abu Bakr el Kurbi der britischen BBC. Er rief die westlichen Länder auf, den Jemen durch die Ausbildung von Sicherheitskräften im Kampf gegen die Islamisten zu unterstützen.

Der verhinderte Flugzeug-Attentäter von Detroit, der 23-jährige Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab, hatte sich bis zuletzt im Jemen aufgehalten und war nach eigenen Angaben in einem Trainingslager von Al-Kaida ausgebildet worden. Das Terrornetzwerk bekannte sich am Montag zu dem Anschlagsversuch.

Nach US-Medienberichten war das Attentat von langer Hand im Jemen geplant worden. Zwei von vermutlich vier Drahtziehern sollen Ex- Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo gewesen sein, berichtet der TV-Sender ABC unter Berufung auf Regierungsquellen.

Abdulmutallab hatte am Freitag versucht, ein US-Flugzeug beim Landeanflug auf Detroit mit Hilfe des Sprengstoffs PETN in die Luft zu sprengen. Dabei setzte er seine Kleidung in Brand und wurde anschließend von Passagieren überwältigt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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