Koreanischer Bruderstreit Seoul will die Wende
04.01.2010, 08:37 UhrNach den teils heftigen Spannungen im vergangenen Jahr will sich die Regierung Südkoreas in diesem Jahr für einen beständigen Dialog mit Nordkorea einsetzen.

Präsident Lee ruft die Nordkoreaner zu neuen Gesprächen auf.
(Foto: REUTERS)
Beide Länder sollten einen neuen "Wendepunkt" in ihren Beziehungen herbeiführen, sagte der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak in einer Fernsehansprache zum neuen Jahr. Zugleich rief er das kommunistische Nachbarland erneut dazu auf, schnell wieder zu den abgebrochenen Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm zurückzukehren.
Er hoffe, dass bei der atomaren Abrüstung Nordkoreas Fortschritte erzielt, sich die innerkoreanischen Beziehungen zu einer vollständigen Zusammenarbeit entwickeln und die Lebensbedingungen der Menschen in Nordkorea verbessert werden, sagte Lee. "Zu diesem Zweck sollte ein Forum für einen ständigen Dialog zwischen Süd- und Nordkorea geschaffen werden."
Lees Aufruf folgte einer Neujahrsbotschaft in den staatlich kontrollierten nordkoreanischen Medien, in der sich Pjöngjang unter anderem die Verbesserung der Beziehungen zu den USA und dessen Bündnispartner Südkorea zum Ziel gesetzt hatte.
Raketentests belasten Beziehungen
Die innerkoreanischen Beziehungen hatten sich seit dem Antritt des konservativen Lee im Februar 2008 spürbar verschlechtert. Im Vergleich zu einem liberalen Vorgänger schlug Lee eine härtere Gangart gegenüber Pjöngjang ein. Durch eine Reihe von Raketentests und einem neuen Atomtest in Nordkorea im vergangenen Jahr hatten sich die Spannungen weiter verschärft. Im August war Nordkorea jedoch wieder vorsichtig auf Südkorea zugegangen.
Quelle: ntv.de, kkl/AFP/dpa