10 Millionen für Mladic-Hinweise Serbien verzehnfacht Belohnung
28.10.2010, 19:26 UhrDie serbische Regierung erhöht den Druck auf den als Kriegsverbrecher gesuchten Ex-General Mladic. Zehn Millionen gibt es für Hinweise zu seinem Aufenthaltsort. Die hohe Belohnung soll die Beitrittsaussichten zur EU erhöhen.
Serbien hat die Belohnung für Informationen, die zur Festnahme des gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic führen, verzehnfacht. Die serbische Regierung habe entschieden, für Hinweise, die zum Aufspüren und zur Inhaftierung des früheren Militärchefs der bosnischen Serben führen, zehn Millionen Euro zu zahlen, sagte Regierungssprecher Milivoje Mihajlovic.
Die Regierung in Belgrad entschied demnach zudem, die Belohnung für Hinweise auf den Verbleib des ebenfalls gesuchten ehemaligen Präsidenten der selbst ernannten serbischen Republik Krajina in Kroatien, Goran Hadzic, von 250.000 Euro auf eine Million Euro heraufzusetzen.
Zeichen an die EU
Die Entscheidung der Regierung zeige "Serbiens klaren politischen Willen, die letzte verbleibende Hürde auf dem Weg in EU zu beseitigen", zitierte die Nachrichtenagentur Beta den stellvertretenden serbischen Staatsanwalt für Kriegsverbrechen, Bruno Vekaric. Mladic und Hadzic hätten "die ganze Nation als Geiseln genommen".
Mladic und Hadzic werden vom UN-Kriegsverbrechertribunal für Ex-Jugoslawien gesucht, sind aber seit Jahren flüchtig. Sie sollen für den Tod tausender Menschen während der Balkan-Kriege der 90er Jahre verantwortlich sein. Mladic ist wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnien-Kriegs (1992-1995) angeklagt. Das Tribunal in Den Haag legt ihm vor allem die 44-monatige Belagerung Sarajevos mit rund 10. 000 Toten und das Massaker von Srebrenica mit weiteren 8000 Toten zur Last. Im Jahr 2007 hatte Serbien für Hinweise auf den Verbleib Mladics eine Million Euro Belohnung ausgesetzt.
Quelle: ntv.de, AFP