Wahlsieger: Opposition plant "Staatsstreich" Sieben Tote nach Wahl in Venezuela
16.04.2013, 20:36 Uhr
Auch Motorradgangs protestieren gegen den Wahlausgang.
(Foto: AP)
Nach Wahl eines Nachfolgers für den verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez stürzt Venezuela ins Chaos. Die Opposition demonstriert gegen das Wahlergebnis, dabei kommen sieben Menschen ums Leben, viele werden verletzt. Der gewählte Kandidat fürchtet, gewaltsam abgesetzt zu werden.
Nach dem umstrittenen Wahlsieg von Nicolás Maduro bei der Präsidentschaftswahl ist es in Venezuela zu blutigen Ausschreitungen mit mindestens sieben Toten und 61 Verletzten gekommen. Unter den Todesopfern sei auch ein Polizist, meldete Generalstaatsanwältin Luisa Ortega. Maduro warf der Opposition vor, einen "Staatsstreich" zu planen.
Maduro machte "faschistisches Gesindel" für die gewalttätigen Zusammenstöße verantwortlich. Sein knapp unterlegener Herausforderer Henrique Capriles warf dagegen der Regierung vor, die Ausschreitungen provoziert zu haben, um eine Neuauszählung der Stimmen zu verhindern. Maduro bezeichnete er als "illegitimen" Staatschef.
Venezuelas Wahlbehörde hatte Maduro, den Wunschnachfolger des verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez, am Montag offiziell zum Sieger der Neuwahl ausgerufen. Demnach erhielt er bei dem Urnengang am Sonntag 50,75 Prozent der Stimmen, Oppositionskandidat Henrique Capriles 48,97 Prozent. Der Vorsprung Maduros betrug weniger als 300.000 Stimmen.
Maduro verbietet Oppositionsversammlung
Capriles fordert eine Neuauszählung aller Wahlzettel und rief seine Anhänger zu Protesten auf, da es bei der Wahl mehr als 3000 "Zwischenfälle" gegeben habe. Maduro jedoch ließ eine für Mittwoch geplante Versammlung der Opposition umgehend verbieten und warf Capriles im Fernsehen vor, einen "Staatsstreich" zu planen.
Unter den Opfern der Zusammenstöße befindet sich nach Angaben des Außenministeriums mindestens ein Anhänger Maduros. Der 45-Jährige Mann sei im Vorort Baruta erschossen worden, als er dort an einer Kundgebung für Maduro teilnahm. Generalstaatsanwältin Luisa Ortega gab an, dass im Zusammenhang mit den Ausschreitungen die Personalien von 135 Personen überprüft wurden.
Quelle: ntv.de, AFP