Politik

Strelkow verhaftet Ponomarjow Slawjansk hat neuen "Bürgermeister"

Ein Plakat in Kostjantyniwka zeigt "Oberst Igor Strelkow" als Anführer der "300" - eine Anspielung auf die antike Schlacht bei den Thermopylen, in der 300 Spartaner eine persische Übermacht aufgehalten haben sollen, um den Abzug der Griechen zu sichern.

Ein Plakat in Kostjantyniwka zeigt "Oberst Igor Strelkow" als Anführer der "300" - eine Anspielung auf die antike Schlacht bei den Thermopylen, in der 300 Spartaner eine persische Übermacht aufgehalten haben sollen, um den Abzug der Griechen zu sichern.

(Foto: REUTERS)

Ende eines Machtkampfes: Der Chef der prorussischen Milizen in der "Volksrepublik Donezk" lässt den selbsternannten Bürgermeister von Slawjansk festnehmen. Dann präsentiert er einen Nachfolger.

Die ostukrainische Stadt Slawjansk hat einen neuen "Volksbürgermeister". Separatistenführer Igor Strelkow ernannte den bisherigen Leiter der Arbeitsbehörde, Wladimir Pawlenko, zum Nachfolger des abgesetzten "Bürgermeisters" Wjatscheslaw Ponomarjow.

"Der frühere Bürgermeister Wjatscheslaw Ponomarjow wurde gefeuert und in der Stadt inhaftiert", teilte die Internetseite "Novorosinform" mit, die sich als Nachrichtenagentur der Separatisten versteht. Der russische Sender Rossija 24 strahlte ein Interview mit Pawlenko aus, in dem dieser vor einer ökologischen und humanitären Katastrophe warnt, weil es in der Stadt kein Wasser und keinen Strom mehr gebe und die Kläranlagen nicht funktionierten.

Ponomarjow war im April als "Bürgermeister" von Slawjansk aufgetaucht. International bekannt wurde er durch Auftritte mit Angehörigen einer OSZE-Militärmission, die er als Geiseln der Presse vorführte. Als Grund für seine Inhaftierung gaben die prorussischen Milizen an, Ponomarjow habe Geld veruntreut.

Den Befehl zu seiner Festnahme gab Strelkow, ein Russe, dessen eigentlicher Name Igor Girkin ist und der zumindest in der Vergangenheit für den russischen Geheimdienst FSB gearbeitet haben soll. Strelkow ist "Verteidigungsminister" der "Volksrepublik Donezk", hat seine Machtbasis aber offenbar in Slawjansk. Die Stadt liegt auf dem Gebiet der "Volksrepublik Donezk".

Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti zitiert eine Quelle aus dem Umfeld des Donezker Separatistenführers Denis Puschilin mit den Worten, Ponomarjows Festnahme sei "eine persönliche Entscheidung von Strelkow" gewesen. Der müsse in Zeiten des Krieges "hart durchgreifen".

Quelle: ntv.de, hvo

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