Spendenseite für NSA-Aufdecker Snowden braucht Geld
29.10.2013, 08:41 Uhr
Screenshot der Unterstützer-Plattform für Edward Snowden: Freesnowden.is.
(Foto: www.freesnowden.is)
Wer Edward Snowden unterstützen will, kann nun auch Geld spenden. Die Zuwendungen sollen Anwaltskosten des Ex-Geheimdienstmitarbeiters decken.
Dem Whistleblower Edward Snowden geht offenbar das Geld aus. Unterstützer von Edward Snowden haben deshalb im Internet eine Spendenplattform ins Leben gerufen. Wikileaks und der Journalist Source Protection Defence Fund (JSPDF) starteten die Seite freesnowden.is bereits im August. Die Zuwendungen sollen Anwaltskosten des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters decken, schrieb Journalist und Enthüllungspartner von Snowden Glenn Greenwald jetzt beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Der JSPDF ist vor der Fundraising-Kampagne für Snowden noch nie in Erscheinung getreten, liegt aber unter gleicher Verwaltung wie der Julian Assange Defence Fund, wie das Internetportal Netzpolitik berichtet. Was Snowden selbst dazu sagt, ist bisher nicht bekannt. Zu der Arbeit von Wikileaks hatte er sich in der Vergangenheit bereits geäußert: "Wikileaks ist eine legitime Möglichkeit, journalistisch an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie editieren ihre Veröffentlichungen gründlich unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses."
"Deutschland sollte Snowden als Held anerkennen"
Indes forderte Greenwald mehr Anerkennung für den Whistleblower. "In Brasilien gilt Snowden als ein Held. Genau die gleiche Anerkennung sollte er auch in Deutschland bekommen", forderte der Journalist in einem Interview mit der ARD. Gerade Deutschland sei eines der Länder, das am meisten von den Enthüllungen Snowdens profitiere. Die deutsche Regierung müsse ja nicht dankbar sein, aber sie sollte das tun, wozu sie gesetzlich verpflichtet sei, nämlich Menschen, die politisch verfolgt werden, zu schützen, mahnte Greenwald.
Stattdessen lasse die Bundesregierung zu, dass US-Behörden Snowden "bedrohen und seine Rechte beschneiden" - "trotz all dem, was Snowden für die deutsche Öffentlichkeit getan hat", betonte Greenwald. "Die Deutschen sollten sich die Frage stellen, warum ihre Regierung so handelt, und sie sollten ihre Regierung auffordern, die Grundrechte von Mister Snowden endlich wirkungsvoll zu schützen."
Snowden hatte Greenwald Geheimdienst-Unterlagen übergeben, die dieser fortlaufend veröffentlicht. Darunter befanden sich unter anderem Dokumente zur Spionage des US-Dienstes NSA in Deutschland. Snowden hat vorübergehend in Russland Zuflucht gefunden.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa