Auszeichnung für "Mut und Kompetenz" Snowden erhält den Alternativen Nobelpreis
24.09.2014, 16:10 Uhr
Der Geheimdienstenthüller erhält den Preis ebenso wie der Chefredakteur der britischen Zeitung "Guardian", der Snowden sich zuerst anvertraut hatte.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der US-Whistleblower Edward Snowden wird mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Er habe sich "mutig und kompetent" dem öffentlichen Interesse verschrieben. Auch einer seiner Mitstreiter wird geehrt.
Der Geheimdienst-Enthüller Edward Snowden erhält in diesem Jahr den alternativen Nobelpreis. Der ehemalige Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA bekomme die ohne Preisgeld verliehene Ehrenauszeichnung, weil er "mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt", begründet die Stockholmer Right-Livelihood-Award-Stiftung ihre Entscheidung.
Hans-Christina Ströbele gehörte zu den ersten Gratulanten des Preisträgers. "Ich gratuliere Edward Snowden herzlich zur Verleihung des Alternativen Nobelpreises.Wer sonst wenn nicht er hat diesen Preis verdient!", sagte der Grünen-Politiker. Er selbst habe den US-Amerikaner im April dem Osloer Komitee für den Friedens-Nobelpreis vorgeschlagen. Ströbele bekräftigte die Forderung seiner Partei an die Bundesregierung, Snowden nicht länger "wie einen Aussätzigen" zu behandeln und ihm stattdessen in Deutschland Aufenthalt und sicheres Geleit anzubieten.
Neben Snowden erhält auch Alan Rusbridger, Chefredakteur der britischen Zeitung "The Guardian", eine Ehrung. Der "Guardian" hatte an der öffentlichen Bekanntmachung von Snowdens Material und anderen Details zur staatlichen Internetüberwachung einen bedeutenden Anteil. Rusbridger werde "für den Aufbau einer globalen Medienorganisation, die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat und gegen große Widerstände illegales Handeln von Unternehmen und Staaten enthüllt" ausgezeichnet, hieß es.
Die pakistanische Anwältin Asma Jahangir und Basil Fernando von der asiatischen Menschenrechtskommission ehrt die Stiftung für ihren Kampf für Menschenrechte mit der mit je 500.000 schwedischen Kronen (knapp 55.000 Euro) dotierten Auszeichnung. Ein weiterer Preis geht an den US-amerikanischen Umweltaktivisten Bill McKnibben.
Quelle: ntv.de, bwe/dpa