Politik

Neue Heimat verzweifelt gesucht Snowden klopft bei weiteren Ländern an

Snowden-Unterstützer in Berlin machen sich für die Aufnahme des Whistleblowers stark.

Snowden-Unterstützer in Berlin machen sich für die Aufnahme des Whistleblowers stark.

(Foto: dpa)

In Dutzenden Ländern hat Whistleblower Snowden schon eine Absage kassiert: Kaum ein Staat traut sich, den IT-Spezialisten aufzunehmen. Auch Islands Parlamentarier können sich nicht dazu durchringen. Um seinen vermutlichen Aufenthaltsort Moskau verlassen zu können, nimmt der 30-Jährige jetzt einen neuen Anlauf.

Der ehemalige  US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat in sechs weiteren  Ländern Asyl beantragt. Das teilte Wikileaks über Twitter mit.  Die Namen der Länder nannte Wikileaks nicht. Grund dafür sei eine  befürchtete Einflussnahme der USA, erklärte die  Enthüllungsplattform.

Snowden hatte bereits in 21 Ländern  Asyl beantragt, in den vergangenen Tagen aber viele Absagen  kassiert. Auch die Bundesregierung weigerte sich, den 30-Jährigen  in Deutschland aufzunehmen.

Islands Regierung schreckt vor Snowden zurück

Zuletzt ist Snowden auch in Island abgeblitzt. Das Parlament, das Staatsbürgerschaften vergeben kann, ging in die Sommerpause, ohne sich mit seinem Antrag auf Einbürgerung zu beschäftigen. Es habe keine Mehrheit gegeben, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen, sagte die Oppositionsabgeordnete Birgitta Jonsdottir. "Wir konnten noch nicht einmal darüber abstimmen."

Zwar hat Island den Ruf, sich für ein freies und offenes Internet einzusetzen. Zudem hat das Land bereits in einem ähnlichen Fall - dem des Schachgroßmeisters Bobby Fischer - einem US-Bürger die Staatsbürgerschaft verliehen. Allerdings dürfte die kürzlich gewählte Mitte-Rechts-Regierung deutlich weniger bereit sein, einen diplomatischen Streit mit den USA loszutreten.

Die US-Justiz wirft Snowden Geheimnisverrat vor, weil er  vertrauliche Informationen zu den Spähprogrammen der  US-Geheimdienste an die Medien weitergegeben hatte. Der flüchtige  IT-Spezialist soll sich seit dem 23. Juni im Transitbereich des  Moskauer Flughafens aufhalten.  

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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