Politik

Längerer Russland-Aufenthalt Snowden könnte wohl bleiben

Snowden lebt an einem geheimen Ort in Moskau.

Snowden lebt an einem geheimen Ort in Moskau.

(Foto: AP)

Anfang August läuft Edward Snowdens Aufenthaltsgenehmigung in Russland aus. Doch der Whistleblower kann offenbar noch länger auf die sprichwörtliche russische Gastfreundschaft hoffen.

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden könnte nach Ansicht eines Moskauer Behördensprechers seinen auslaufenden Asylantrag in Russland problemlos verlängern. "Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen, und seine Fluchtgründe sind unverändert", sagte Wladimir Woloch von der Einwanderungsbehörde in Moskau der Agentur Interfax.

Er erwarte "unkomplizierte Gespräche" über eine mögliche Verlängerung der Ende Juli auslaufenden Erlaubnis. Zuvor hatte Snowdens Moskauer Anwalt Anatoli Kutscherena gesagt, dass sich sein Mandant um ein Verbleiben bemühen wolle. Der 30-jährige US-Amerikaner lebt an einem geheimen Ort in Moskau.

Anfang August läuft Snowdens Aufenthaltsgenehmigung in Russland aus. Sowohl Ben Wizner von der Menschenrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) als auch Snowdens deutscher Anwalt Wolfgang Kaleck hatten bereits betont, sie hielten die Chancen auf einen verlängerten Aufenthaltstitel in Moskau für hoch. Snowden hatte jedoch Anfang Juni in seinem ersten Interview im US-Fernsehen betont, dass er am liebsten "nach Hause" kommen würde. Allerdings nur, wenn ihn dort ein faires Verfahren erwarte.

Nach der gegenwärtigen Rechtslage hält Wizner eine Rückkehr Snowdens in die USA aber für unwahrscheinlich. Dem Espionage Act aus dem Jahr 1917 zufolge würde er in diesem Falle für den Rest seines Lebens in Isolationshaft gesperrt, ohne jegliche Chance, auf Kaution freizukommen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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