NSA-Enthüller harrt auf Moskauer Flughafen aus Snowdens Vater: "Würde in Russland bleiben"
31.07.2013, 11:00 UhrIn einem russischen Fernsehsender dankt Edward Snowdens Vater Kremlchef Putin. Er hat Angst um seinen Sohn und fürchtet, dass der junge IT-Spezialist bei der Ausreise aus Russland von den US-Behörden abgefangen wird.
Der Vater des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden hat seinem Sohn empfohlen, in Russland zu bleiben. "Ich denke, dass Russland fest entschlossen und in der Lage ist, meinen Sohn zu beschützen", sagte Lon Snowden dem Fernsehsender Rossia 24. "Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich in Russland bleiben."
Zudem dankte er Kremlchef Wladimir Putin dafür, seinem Sohn Schutz vor den US-Behörden zu gewähren. Russland zeige Stärke gegenüber den USA, sagte der Vater weiter. Er sei stolz auf seinen Sohn, betonte Lon Snowden.
Edward Snowden hält sich seit dem 23. Juni auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo auf. Er kann den Transitbereich nicht verlassen, da die USA seine Reisedokumente für ungültig erklärt haben. Snowden hat in Russland sowie in mehreren anderen Staaten Asyl beantragt. Die Moskauer Behörden prüfen derzeit seinen Antrag, während sich unter anderem Venezuela und Bolivien bereit erklärten, den US-Bürger aufzunehmen.
"Ed, bei uns ist alles in Ordnung"
Lon Snowden riet seinem Sohn jedoch von einer Ausreise nach Südamerika ab. "Wir haben ja gesehen, was mit dem Flugzeug von Präsident Evo Morales passiert ist", mahnte er. Der bolivianische Staatschef Morales hatte Anfang Juli auf der Reise von Moskau in sein Heimatland einen Zwangsstopp in Wien einlegen müssen, da mehrere europäische Länder seinem Flugzeug die Überflugrechte verweigerten. Hintergrund war der Verdacht, an Bord der Maschine könnte sich Snowden befinden.
In dem Fernsehinterview wandte sich Lon Snowden auch direkt an seinen Sohn. "Ed, bei uns ist alles in Ordnung, wir lieben dich und ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen. Aber vor allem möchte ich, dass du in Sicherheit bist."
Snowdens Vater bedauerte, dass er keinen Kontakt zu seinem Sohn habe. Er wolle ihn jedoch bald in Moskau besuchen. Dazu gebe es bereits Gespräche mit der russischen Botschaft in den USA. Edward Snowden hatte bei der Migrationsbehörde in Moskau Asyl beantragt, weil er in den USA um Leib und Leben fürchte.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP