Politik

Skandal-Kaserne in Illkirch Soldaten streuten riesiges Hakenkreuz

Die deutsch-französische Gemeinschaftskaserne in Illkirch.

Die deutsch-französische Gemeinschaftskaserne in Illkirch.

(Foto: picture alliance / Patrick Seege)

Die Kaserne des inhaftierten Bundeswehroffiziers Franco A. hat anscheinend eine rechtsextreme Geschichte. Einem Bericht zufolge fertigen mehrere Soldaten im Jahr 2012 anlässlich eines Fußballspiels ein riesiges Hakenkreuz an.

In der Kaserne des rechtsextremen Bundeswehroffiziers Franco A. im französischen Illkirch hat es nach Informationen der "Bild"-Zeitung bereits 2012 einen Skandal mit Nazi-Symbolen gegeben. Entsprechende Informationen habe das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage bestätigt, berichtet das Blatt. Danach hätten Bundeswehrsoldaten in der Nacht des 7. November 2012 ein vier Meter großes Hakenkreuz auf den Boden der Kaserne der Deutsch-Französischen Brigade gestreut.

Anlass dafür sei offenbar ein Champions-League-Spiel zwischen Bayern München und dem französischen Klub Lille gewesen, meldet die Zeitung unter Berufung auf einen Augenzeugen. Das Kreuz sei vor einem Unteroffiziersheim des deutschen Jägerbataillons ausgestreut worden. Anschließend hätten es einige Soldaten aus den oberen Stockwerken mit ihren Handys fotografiert.

Anders als der Fall Franco A. sei dieser Vorfall allerdings nicht verschwiegen, sondern unverzüglich den direkten Vorgesetzten, dem Verteidigungsministerium und dem Militärischen Abschirmdienst gemeldet worden. Nach Angaben des Ministeriums wurden damals 20 Soldaten vernommen, drei von ihnen mit Geldbußen von jeweils 2000 Euro belegt und aus der Bundeswehr entlassen, heißt es in dem Bericht.

Der zuletzt in Illkirch stationierte rechtsextreme Offizier Franco A. sitzt in Untersuchungshaft. Er hatte sich monatelang als syrischer Flüchtling ausgegeben und plante offenbar einen Anschlag. Am Wochenende wurde zusätzlich bekannt, dass der Bundeswehr schon seit 2014 Hinweise auf eine rechtsextreme Gesinnung des Offiziers vorlagen, ohne dass Konsequenzen folgten. Bei einem an der Affäre Beteiligten, der ebenfalls festgenommen worden war, wurden zudem erhebliche Mengen verschiedenster Munition gefunden.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

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