Venezuela nach Chávez Sozialisten sorgen vor
06.01.2013, 03:33 Uhr
Schon bald Interimspräsident? Parlamentspräsident Diasdado Caballo.
(Foto: AP)
Indem sie einen engen Vertrauten des schwer kranken Staatschefs Hugo Chavez wiederholt zum Parlamentspräsidenten wählen, sorgen Venezuelas Sozialisten für den Fall der Fälle vor. Es wird offenbar damit gerechnet, dass Chavez sich nicht von seiner Krebs-Operation erholt und nach Caracas zurückkehrt. In diesem Fall würde der Parlamentspräsident die Regierungsgeschäfte kommissarisch übernehmen.
In Venezuela hat die Nationalversammlung Parlamentspräsident Diosdado Cabello im Amt bestätigt. Mit der Wiederwahl des engen Vertrauten von Staatschef Hugo Chavez haben die regierenden Sozialisten ihre Position für den Fall gefestigt, dass der schwer kranke Präsident sich nicht von den Folgen seiner jüngsten Krebsoperation erholt. Denn sollte Chavez sterben oder arbeitsunfähig werden, würde Cabello als Übergangspräsident die Amtsgeschäfte übernehmen. Die konservative Opposition fordert bereits Neuwahlen, sollte Chavez nicht wie geplant am Donnerstag seinen Amtseid ablegen können. Vizepräsident Nicolas Maduro brachte allerdings eine Verschiebung des Termins ins Spiel. Wegen der Erkrankung des 58-Jährigen ist der Termin unsicher. Sollte Chavez dauerhaft arbeitsunfähig sein, müsste es gemäß der Verfassung binnen 30 Tagen zu Neuwahlen kommen.
Der Zustand von Chavez hatte sich zuletzt offenbar weiter verschlechtert. Der Präsident, der seit rund 14 Jahren an der Spitze des größten Erdölexporteurs Südamerikas steht, leidet nach seiner jüngsten Krebs-Operation am 11. Dezember an einer schweren Lungenentzündung und Atemnot. Er soll sehr schwach sein. Seit über drei Wochen hat sich Chavez, der in einem Krankenhaus in der kubanischen Hauptstadt Havanna behandelt wird, nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt und auch nichts von sich hören lassen.
Quelle: ntv.de, rts