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Innovation und Regulierung Staaten ringen um Regeln für KI-Beherrschung

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Beherrschen? Zähmen? Oder nur Schritt halten? Auf einem Gipfel zur Sicherheit der Künstlichen Intelligenz beraten mehrere Staaten und Tech-Giganten.

Beherrschen? Zähmen? Oder nur Schritt halten? Auf einem Gipfel zur Sicherheit der Künstlichen Intelligenz beraten mehrere Staaten und Tech-Giganten.

(Foto: picture alliance/dpa/Pool Getty Images Europe/AP)

Künstliche Intelligenz schickt sich an, immer mehr Raum zu besetzen. Bei einem ersten Gipfel zum Thema suchen rund 30 Staaten nach Wegen für einen Umgang mit der Technologie. Einer der Kernpunkte: Bei allen Chancen sollen mögliche negative Folgen für den einzelnen Menschen begrenzt werden.

Beim ersten KI-Gipfel haben Staaten Wege zu einer besseren Kooperation gesucht. Vizekanzler Robert Habeck sagte vor Beratungen im englischen Milton Keynes, die Technologie könne viele Dinge leichter und effizienter machen, "vom Klimaschutz bis zu Wetterdaten und Frühwarnsystemen, von der Krankheitserkennung bis zu Therapiesystemen". Es sei aber natürlich auch Missbrauch möglich. Die Konferenz zur Sicherheit der Künstlichen Intelligenz (KI) , an der Vertreter von knapp 30 Staaten, darunter auch China, sowie großer Technologiekonzerne teilnahmen, gilt als früher Schritt zu einer internationalen Verständigung über die Regulierung des sich rasch entwickelnden Sektors. Auch im Rahmen der G7-Staaten sowie in den USA und der EU gibt es Bestrebungen, Standards zu setzen.

Software mit KI ist bereits allgegenwärtig, aber meist eng auf Aufgaben spezialisiert. Sie steckt etwa in der Bildverbesserung, in Autokorrektur, in Chatbots, die allmählich statt Hotlines genutzt werden, sowie im Gesundheitswesen zum Beispiel zur Analyse von Symptomen.

In einer Spitzenrunde unter anderem mit Bundeswirtschaftsminister Habeck, dem britischen Premierminister Rishi Sunak, US-Vizepräsidentin Kamala Harris, UN-Generalsekretär António Guterres und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wurden vier Risiken benannt, wie es aus Kreisen Beteiligter hieß. So müssten die Auswirkung auf den Arbeitsmarkt und den sozialen Zusammenhalt berücksichtigt werden. Der Mensch müsse bei der Technologie im Mittelpunkt stehen.

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Es gehe außerdem um eine Balance zwischen Innovation und Regulierung. Der KI-Entwicklung müsse genügend Spielraum gegeben werden. Es müsse aufgepasst werden, dass die Entwicklung durch Regulierung nicht abgewürgt werde. Bei dieser Frage habe es in der Runde aber Nuancen gegeben. Außerdem betonte die Spitzenrunde demnach, dass auch kleine Länder Zugang zu KI haben sollten. Es müsse ein echter Wettbewerb entstehen, damit der Markt nicht von großen "Playern", also großen IT-Konzernen vor allem aus den USA, dominiert werde.

Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte vor dem Abflug nach England, die EU wolle über eine Verordnung die Anwendung von KI regulieren. Es gehe aber nicht darum, die Technik selbst einzuschränken. Zudem müssten international gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden. Digitalminister Volker Wissing hatte zum Auftakt des Treffens davor gewarnt, die Chancen der Technologie aus den Augen zu verlieren. Er habe sich daher für einen Verhaltenskodex eingesetzt, der als Brücke zwischen den europäischen und US-amerikanischen Regeln fungieren solle. Die EU müsse ihren Fokus noch deutlicher auf Chancen durch die neue Technologie setzen, sonst drohe, dass man den Anschluss verliere.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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