Politik

"Zettel im Briefkasten" Stand NSU kurz vor Aufgabe?

Die Eltern des mutmaßlichen Rechtsterroristen und NSU-Mitglieds Böhnhardt hatten wohl längere Zeit noch Kontakt zu ihrem Sohn. Und sie berichten, dass er und Beate Zschäpe planten, aus der Illegalität wieder aufzutauchen.

Zschäpe und Böhnhardt waren wohl zeitweise ausstiegsbereit.

Zschäpe und Böhnhardt waren wohl zeitweise ausstiegsbereit.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zwei mutmaßliche Gründer der rechtsextremen Zelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wollten sich angeblich im Jahr 2000 den Behörden stellen. Dies berichtete die ARD. Demnach sagten die Eltern des mutmaßlichen Terroristen Uwe Böhnhardt dem Sender, ihr Sohn und Beate Zschäpe hätten aus der Illegalität aussteigen wollen. Bei einem der Treffen im Jahr 2000 hätten "unser Sohn und Beate Zschäpe gesagt, sie würden sich stellen. Aber der Uwe Mundlos war nicht bereit", sagte die Mutter.

In dem Interview schilderten die Eltern zudem, wie sie Kontakt zum Trio im Untergrund hielten. 1998 waren Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe in die Illegalität abgetaucht. "Irgendwann lag ein Zettel im Briefkasten", sagte die Mutter, "mit Uhrzeit und Ort". Mehrmals hätten sie sich mit dem Trio in einem Park verabredet, von den Morden wussten die Eltern nach eigenen Angaben nichts. 2002 sei der Kontakt dann abgerissen.

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Neonazi-Zelle zehn Morde, zwei Sprengstoffanschläge in Köln und eine Serie von Banküberfällen begangen hat. Mundlos und Böhnhardt waren im November nach einem gescheiterten Banküberfall in Eisenach tot in einem Wohnmobil gefunden worden, Zschäpe stellte sich der Polizei. Sie schweigt weiterhin zu den Vorwürfen. Die Bundesanwaltschaft will Zschäpe eine Beteiligung an den Morden nachweisen.

Quelle: ntv.de, AFP

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