Steinbrück stellte sich das anders vor Steinmeier sieht schlechten Start
19.11.2012, 11:27 Uhr
Steinbrück bei den Jusos in Magdeburg.
(Foto: dpa)
Erst am 9. Dezember wird Peer Steinbrück offiziell zum Kanzlerkandidaten der SPD gekürt. Doch da Steinbrück schon in der Rolle unterwegs ist, reagieren die Sozialdemokraten besorgt auf die Kritik an ihm. Fraktionschef Steinmeier verteidigt ihn erneut.
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat eingeräumt, dass der Wahlkampfstart von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nicht gelungen ist, nannte aber die Formulierung Fehlstart "Unsinn". "Natürlich hat sich vor allem Peer Steinbrück den Start anders vorgestellt", sagte Steinmeier der "Bild"-Zeitung.
Zugleich kritisierte er die Attacken von CDU/CSU und FDP im Zusammenhang mit den Nebentätigkeiten Steinbrücks. Mancher Vorwurf aus den Regierungsparteien sei "wirklich unverschämt", sagte der Fraktionsvorsitzende, der 2009 für die SPD als Kanzlerkandidat angetreten war.
Steinmeier rechtfertigte die Benutzung der Gratis-Bahncard für Steinbrücks Vortragsreisen: "Die Menschen wollen wissen, was er zu sagen hat." Der SPD-Kanzlerkandidat habe neben seinen bezahlten Vorträgen auch "über 240 Veranstaltungen in Bürgerzentren, Schulen und Universitäten" absolviert, bei denen er "selbstverständlich honorarfrei Politik erklärt hat". Um all das unter einen Hut zu bringen, hätten alle Bundestagsabgeordneten eine Jahreskarte der Bahn.
Steinbrück soll am 9. Dezember auf einem SPD-Parteitag in Hannover offiziell zum Kanzlerkandidaten gekürt werden. Er steht seit Wochen wegen seiner Nebeneinkünfte in der Kritik. Insgesamt soll er laut Medienberichten seit dem Jahr 2009 Nebeneinkünfte von rund zwei Millionen Euro erzielt haben; davon veröffentlichte er bisher 1,25 Millionen Euro aus Vortragshonoraren.
Quelle: ntv.de, AFP