Kanzlerkandidat 2002 Stoiber will nicht
04.07.2001, 21:58 UhrDer CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber neigt angesichts der anhaltenden Führungsdebatte in der CDU nach Angaben aus Parteikreisen dazu, 2002 nicht als Kanzlerkandidat der Union anzutreten.
Stoiber habe bei einer Sitzung der Landtagsfraktion Ambitionen auf die Kandidatur verneint und dies auch mit der momentanen Schwäche der CDU begründet, hieß es am Mittwoch in CSU-Kreisen in München. Stoiber habe betont, dass er nicht als "Ausputzer" für die Union zur Verfügung stehe. Er werde nicht als Kanzlerkandidat antreten, nur weil die CDU in einer Schwächephase sei.
"Die CSU darf nicht das Reserverad der CDU sein", wurde der bayerische Ministerpräsident zitiert. Die CSU sei ihm wichtiger als persönliche Ambitionen.
Diesen Eindruck haben laut dpa auch Teilnehmer eines Treffens der CSU-Landesgruppe mit Stoiber am Dienstag in Berlin gewonnen. Ebenso wurde aber versichert, dass aus Sicht der CSU die Frage der Kanzlerkandidatur nach wie vor offen sei.
Die "Passauer Neue Presse" schrieb ebenfalls, dass Stoiber bei der derzeitigen Verfassung der CDU nicht Kanzlerkandidat der Union werden wolle. Er habe deutlich gemacht, dass seine Kandidatur durch den schwachen Zustand der Schwesterpartei auch der CSU schaden könnte. Nur wenn sich die Situation deutlich verbessere, könne er sich eine Kandidatur vorstellen, sagte Stoiber dem Bericht zufolge.
Als Anwärterin auf die Kandidatur gilt auch CDU-Chefin Angela Merkel, die in Umfragen aber hinter Stoiber liegt. Innerhalb der CDU waren in den vergangenen Wochen wiederholt Zweifel an Merkels Führungsqualitäten laut geworden.
Quelle: ntv.de