Politik

Neue PISA-Studie Streit über Gliederung

Nach der neuen PISA-Studie hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) das gegliederte Schulsystem gegen Kritik verteidigt. "Alle PISA-Sudien zeigen, es gibt erfolgreiche Länder mit integrativen und differenzierten Schulsystemen", sagte sie der "Thüringer Allgemeinen". "Wir sollten also nicht versuchen, uns aus jedem System die Rosinen herauszupicken und zu glauben, daraus lasse sich ein eigener Weg gestalten."

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, sieht die Bundesländer, die in Deutschland für die Bildungspolitik zuständig sind, auf einem guten Weg. "Nationale Bildungsstandards, mehr Selbstverantwortung für die Schulen, verbunden mit regelmäßigen Leistungsmessungen das zusammen wird zu Qualitätsverbesserungen führen", sagte er der "Welt".

Sechs Jahre nach dem PISA-Schock zeigt die neue weltweite Studie für die deutschen Schulen nur bei den Naturwissenschaften deutlich bessere Leistungen. Beim Leseverständnis und in Mathematik verbesserten sich die getesteten 15-Jährigen nur geringfügig. Ein Kind aus der Oberschicht hat in Deutschland auch immer noch eine 2,2- mal höhere Chance, das Gymnasium zu besuchen als ein gleich intelligentes Facharbeiterkind. Bei PISA 2000 war dies allerdings noch 2,8-mal so. Laut PISA ist die Schulsituation für Ausländerkinder der zweiten Generation in keinem anderen Industriestaat so problematisch wie in Deutschland.

Die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer (CDU) forderte deshalb die Länder auf, so früh wie möglich mit der gezielten Sprachförderung zu beginnen. "Dazu gehören flächendeckende Sprachtests und die Sprachförderung vor der Einschulung, zu der sich die Länder im Nationalen Integrationsplan verpflichtet haben." Denn gute Sprachkenntnisse seien Voraussetzung für schulischen Erfolg.

Quelle: ntv.de

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