Eine mögliche deutsche Beteiligung an den amerikanischen Raketenabwehrplänen (NMD) ist in der rot-grünen Koalition umstritten. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele widersprach Bundeskanzler Gerhard Schröder, wonach eine Beteiligung an NMD für Deutschland und Europa von großem wirtschaftlichen Interesse sei.

Wie Ströbele gegenüber der "Rheinischen Post" sagte, könnten technologische Entwicklungen sicherlich Vorteile bringen und seien auch notwendig. Dafür müsse man allerdings nicht "solche komplizierten Kriegsinstrumente herstellen". Auch belaste NMD das Verhältnis zu Russland. Eine deutsche Beteiligung an der US-Raketenabwehr komme für ihn "überhaupt nicht" in Frage.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Volker Rühe hatte sich zuvor in Washington für eine deutsche Beteiligung an NMD ausgesprochen. Die Bundesrepublik müsse an der technischen Entwicklung teilhaben, sagte er nach Gesprächen mit der neuen US-Regierung. Die Debatte sei differenzierter geworden.