Politik

Iran bestätigt Cyberangriff "Stuxnet ist gescheitert"

Der Iran erklärt, die USA seien für den Stuxnet-Angriff auf die iranischen Atomanlagen verantwortlich. Viel Schaden sei nicht angerichtet worden, behauptet Atomunterhändler Dschalili. Trotz des Angriffs sollen die Gespräche weitergehen.

Die Atomanlage Dimona in der israelischen Negev-Wüste. Hier soll Stuxnet laut "New York Times" getestet worden sein.

Die Atomanlage Dimona in der israelischen Negev-Wüste. Hier soll Stuxnet laut "New York Times" getestet worden sein.

(Foto: dpa)

Der iranische Atomunterhändler Said Dschalili hat indirekt die USA für die Cyberattacke auf das Nuklearprogramm seines Landes verantwortlich gemacht. Dies hätten iranische Ermittlungen ergeben, sagte Dschalili dem Sender NBC News.

Die "New York Times" hatte zuvor bereits berichtet, der Computerwurm Stuxnet sei gemeinsam von Israel und den USA entwickelt worden, um das iranische Atomprogramm zu sabotieren. Der Computerwurm soll im November ein Fünftel der iranischen Zentrifugen lahmgelegt haben.

Dschalili bekräftigte die iranische Darstellung, dass es sich beim Nuklearprogramm seines Landes nicht um ein Waffenprogramm handele. Im Forschungsreaktor in Teheran, den der NBC-Journalist Richard Engel besuchen durfte, würden "medizinische Isotope für Krebspatienten" hergestellt. Mehr als 850.000 Patienten seien auf diese Medikamente angewiesen.

"Sie sind gescheitert"

Dschalili zufolge richtete die Cyberattacke nicht so viel Schaden an, wie die Medien berichtet hätten. Die Verantwortlichen seien "nicht erfolgreich" gewesen. Der Angriff habe vielmehr gezeigt, dass "sie" verwundbar seien. Auf die Nachfrage, ob mit "sie" die USA gemeint seien, sagte Dschalili: "Ich sage es nicht so ausdrücklich, aber ich habe Unterlagen gesehen, die gezeigt haben, dass sie ihre Zufriedenheit ausgedrückt haben, und als sie scheiterten, waren sie enttäuscht."

Dagegen hatten die USA und Israel kürzlich erklärt, das iranische Nuklearprogramm sei durch den Computerangriff um einige Jahre zurückgeworfen worden.

Neue Gespräche in Istanbul

Dennoch zeigte sich Dschalili optimistisch, dass die bevorstehenden Gespräche der fünf Vetomächte des UN-Sicherheitsrats und Deutschlands mit Teheran erfolgreich sein werden. Die Gespräche über das iranische Atomprogramm gehen ab Freitag in Istanbul in eine neue Runde.

Am Wochenende hatte der Iran den Besuch seiner Atomanlagen in Arak und Natans durch ausländische Diplomaten erlaubt. An dem Besuch nahmen Vertreter der blockfreien Staaten teil. China, Russland und die EU hatten dagegen eine Teilnahme abgelehnt. Der Iran wird vom Westen verdächtigt, unter dem Vorwand der zivilen Nutzung der Atomenergie heimlich an einer Atombombe zu bauen. Teheran weist den Verdacht von sich.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP

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