Mit Lungenentzündung in Klinik Südafrika bangt um Mandela
11.12.2012, 11:54 Uhr
Bei Nelson Mandela ist eine frühere Lungenerkrankung wieder ausgebrochen.
(Foto: AP)
Die Südafrikaner machen sich Sorgen um den greisen Ex-Präsidenten Nelson Mandela. Der 94-jährige Freiheitskämpfer ist in einem Krankenhaus in Pretoria, um wegen einer Lungenentzündung behandelt zu werden. Zuvor ist noch von einer Routineuntersuchung die Rede gewesen.
Der frühere südafrikanische Präsident Nelson Mandela ist erneut an einer Lungenentzündung erkrankt. Der 94-Jährige spreche auf die Behandlung der Ärzte an, teilte die Regierung mit. Es gehe ihm gut, wurde betont. Seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 ist "Madiba" nicht mehr öffentlich aufgetreten.
Die Ikone des Anti-Apartheid-Kampfes war am Wochenende aus seinem abseits gelegenen Heimatdorf Qunu nach Pretoria geflogen und in ein Krankenhaus gebracht worden. Im Laufe des Dienstags werden weitere Angaben zum Gesundheitszustand des zurückgezogen lebenden Friedensnobelpreisträgers erwartet.
Am Montag hatte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gesagt, Mandela sei "nicht in unmittelbarer Gefahr". Zuvor hatte Verteidigungsminister Nosiviwe Mapisa-Nqakula den prominenten Patienten im Militärkrankenhaus in Pretoria besucht. Mandela sei "guten Mutes", sagte Mapisa-Nqakula. Sein Ministerium ist für die Sorge um Mandela verantwortlich.
Mandelas Frau Graca Machel sagte dem Lokalsender eNCA, es schmerze sie, ihren 94-jährigen Mann altern zu sehen. "Dieser Geist und dieser Funke bei ihm, das lässt allmählich nach", sagte sie in einem Interview. Ihn altern zu sehen, tue ihr weh. Das sei aber der Lauf der Dinge, fügte sie hinzu, ohne sich zu seinem gesundheitlichen Zustand zu äußern. Mandelas Enkelin Ndikela sagte demselben Sender, ihr Großvater habe akzeptiert, dass es zum Altern und zum Leben dazugehöre, ab einem bestimmten Zeitpunkt von anderen abhängig zu sein.
Südfrika verfolgt den gesundheitlichen Zustand Mandelas äußerst besorgt. Im Kampf gegen das rassistische Apartheid-Regime verbrachte Mandela 27 Jahre im Gefängnis. Nachdem er 1990 die Freiheit erlangte, engagierte er sich für die Aussöhnung zwischen Schwarzen und Weißen. 1993 erhielt er gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Frederik de Klerk den Friedensnobelpreis. Von 1994 bis 1999 war er der erste Präsident des freien Südafrika.
Quelle: ntv.de, rts/dpa/AFP