Politik

Beschuss aus Georgien Südossetien macht mobil

In dem von Georgien abtrünnigen Gebiet Südossetien sind bei Gefechten nach offiziellen Angaben zwei Menschen getötet und zehn verletzt worden. Georgisches Militär habe Südossetien von drei Seiten aus mit Granatwerfern beschossen, teilte die Führung des international nicht anerkannten Gebietes in der Hauptstadt Zchinwali mit.

Als Reaktion erklärte Südossetien die Mobilmachung seiner Truppen, wie die russische Agentur Interfax meldete. In den vergangenen Jahren war es in der Konfliktregion immer wieder zu Scharmützeln mit Toten und Verletzten gekommen.

Georgiens Verteidigungsministerium gab der abtrünnigen Region die Schuld an der Eskalation. Die georgische Regierung erklärte, die eigenen Truppen seien zuerst beschossen worden und hätten lediglich reagiert.

Abchasien bietet Südossetien Hilfe an

Die ebenfalls von Georgien abtrünnige Region Abchasien bot Südossetien militärische Hilfe an. Der abchasische Präsident Sergej Bagapsch warf Georgien vor, einen "neuen Krieg" anzetteln zu wollen. "Ein Krieg zwischen Südossetien und Georgien wäre kein lokales Ereignis, sondern würde auf den gesamtem Kaukasus ausstrahlen", warnte Bagapsch. In der russischen Stadt Sotschi am Kaukasusgebirge laufen derzeit die Vorbereitungen auf die Olympischen Winterspiele 2014.

Die südossetische Führung drohte mit dem Einsatz von Panzern gegen Georgien. "Wer das Leben und die Sicherheit unserer Bürger bedroht, wird vernichtet", sagte der Präsident Eduard Kokoity. Er warf der EU und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vor, der Verschärfung der Situation tatenlos zuzusehen. "Wir haben Beweise, dass hinter jedem dieser Terrorakte der georgische Geheimdienst steht", sagte Kokoity.

Russland versetzt Friedenstruppen in erhöhte Kampfbereitschaft

Der russische Außenminister Sergej Lawrow zeigte sich besorgt. Er rief alle Seiten zum Gewaltverzicht auf. Russland hatte im Frühjahr unter scharfem Protest Georgiens seine Kontakte Abchasien und Südossetien intensiviert.

In den Konfliktregionen wurden die russischen Friedenstruppen mit einem Mandat der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in erhöhte Kampfbereitschaft versetzt. Die russischen Streitkräfte kündigten eine Aufstockung des Kontingents an, sollten die Schusswechsel an der südossetisch-georgischen Grenze nicht aufhören. Südossetien hatte sich nach dem Ende der Sowjetunion 1991 in einem blutigen Unabhängigkeitskrieg von Georgien gelöst.

Quelle: ntv.de

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