Politik

Razzia bei Bettencourt Super-Sarko ganz unten

Polizisten während der Durchsuchungen.

Polizisten während der Durchsuchungen.

(Foto: AP)

Durchsuchungen und eine neue belastende Zeugenaussage heizen in Frankreich die Diskussion über einen möglichen Parteispendenskandal an. Das Vertrauen der Franzosen in Präsident Sarkozy sinkt auf ein Rekordtief.

Nicolas Sarkozy steckt in einer tiefen Vertrauenskrise.

Nicolas Sarkozy steckt in einer tiefen Vertrauenskrise.

(Foto: AP)

In der mutmaßlichen Parteispendenaffäre um den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy haben Ermittler Geschäftsräume der Multimilliardärin Liliane Bettencourt durchsucht. Zu den Ergebnissen wollte sich der zuständige Staatsanwalt zunächst nicht äußern. Auch in Privaträumen eines Vermögensverwalters suchten Fahnder nach Beweisen für mögliche Geldschiebereien.

Die französische Staatsspitze wird seit Tagen von der Schwarzgeldaffäre um die 87-jährige L'Oréal-Erbin Bettencourt erschüttert. Sie und ihr verstorbener Mann stehen unter Verdacht, Spitzenpolitiker des konservativ-rechten Regierungsbündnisses jahrelang mit illegalen Spenden versorgt zu haben.

L'Oréal-Erbin Bettencourt gilt als reichste Frau Frankreichs.

L'Oréal-Erbin Bettencourt gilt als reichste Frau Frankreichs.

(Foto: dpa)

Bislang stützten sich die Vorwürfe vor allem auf entsprechende Aussagen der ehemaligen Buchhalterin Bettencourts, die bislang keine Beweise vorlegen konnte. Allerdings wurde nun bekannt, dass es eine weitere Zeugin für die Anschuldigungen gibt. Eine andere ehemalige Angestellte der Bettencourts bestätige Geldgeschenke an Politiker, berichtete das Magazin "Nouvel Observateur". Sarkozy und die Regierung weisen alle Beschuldigungen als falsch und haltlos zurück.

Verdrossenheit nimmt zu

Das Vertrauen der Franzosen in ihren Präsidenten ist nach den Enthüllungen über den möglichen Parteispendenskandal auf einen neuen Tiefstand gesunken. Nicht einmal jeder dritte Wahlberechtigte sieht den Staatschef laut einer aktuellen Umfrage in der Lage, die Probleme des Landes in den Griff zu bekommen. Sarkozy kündigte an, in Kürze im Fernsehen Stellung zu der Affäre nehmen zu wollen.

Wären schon jetzt wieder Präsidentschaftswahlen, würde Sarkozy gegen die Sozialistenchefin Martine Aubry verlieren. Die Nichtwählerquote könnte im ersten Wahlgang auf 42 Prozent steigen, berichtete die Pariser Tageszeitung "Le Parisien" unter Berufung auf aktuelle Befragungsergebnisse zur 2012 bevorstehenden Abstimmung.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen