UNSMIS-Einsatz offiziell beendet Syrer feuern auf Jordanien
20.08.2012, 09:50 Uhr
In einem Aufnahmelager für syrische Flüchtlinge in Mafraq, Jordanien.
(Foto: AP)
Die Vereinten Nationen werfen Regierungstruppen und Rebellen in Syrien vor, die Zivilisten in dem Konflikt nicht zur schützen. Jetzt feuern Regierungstruppen in der Provinz Daraa ihre Granaten über die Grenze bis nach Jordanien. Dort wir ein kleines Mädchen verletzt. Zuvor beendet die UN-Beobachtermission UNSMIS offiziell ihren Einsatz in dem Land.
Im Kampf gegen die Aufständischen nimmt die syrische Führung auch Ärger mit den Nachbarstaaten in Kauf. Am Sonntagabend schlugen in Jordanien nahe der Grenze vier Granaten der syrischen Armee ein. Ein fünf Jahre altes Mädchen wurde nach Angaben der Behörden verletzt. Als die Regierung daraufhin den syrischen Botschafter in Amman, Bahdschat Suleiman, einbestellte, um zu protestieren, sei dieser nicht erschienen.
Die UN-Beobachtermission in Syrien (UNSMIS) war in der Nacht zu Montag offiziell beendet worden. An der Mission warten in Spitzenzeiten 300 Experten zur Überwachung von Waffenstillstandsbemühungen beteiligt. Der UN-Sicherheitsrat hatte die UNSMIS im April ins Leben gerufen, um einen Friedensplan des Sondergesandten Kofi Annan zu überwachen. Seit März 2011 wurden im Syrien-Konflikt Aktivisten zufolge mehr als 23.000 und nach Angaben der UNO rund 17.000 Menschen getötet.
UNSMIS-Chef General Babacar Gaye hatte sowohl Regierungstruppen als auch Rebellen in seiner Schlussbilanz vorgeworfen, die Zivilisten in dem Konflikt nicht zu schützen.
In den vergangenen Monaten hatte es auch an der libanesisch-syrischen Grenze und an der Grenze zur Türkei Tote und Verletzte gegeben. Regimegegner, die den Grenzübergang Al-Salama nahe der türkischen Ortschaft Kilis kontrollieren, erklärten, sie seien erstaunt, dass Ankara auf die Angriffe der syrischen Kampfpiloten direkt an der Grenze bislang in keiner Weise reagiert habe.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP