Politik

UN-Beobachter sollen liefern Syrien verschärft den Ton

Baschar al-Assad führt Syrien mit harter Hand.

Baschar al-Assad führt Syrien mit harter Hand.

(Foto: AP)

Syriens Machthaber Assad übt Druck auf die internationalen Beobachter aus, die sich in seinem Land aufhalten. Über die Staatsmedien drängt er sie zu einem ersten Bericht und weiß auch schon, was drin stehen soll: die vermeintliche Wahrheit über den "Terror" der Regimegegner.

Die ersten UN-Militärbeobachter hatte die syrische Führung im April noch willkommen geheißen, doch jetzt verschärft sich der Ton. Die staatliche Tageszeitung "Al-Thawra" schrieb in ihrer Ausgabe, die Beobachter müssten in wenigen Tagen ihren ersten Bericht vorlegen. Jetzt, wo sie den "Terror" der Regimegegner selbst gesehen hätten, müssten sie die Schuldigen in diesem Konflikt klar benennen.

In einem Interview mit einem russischen TV-Sender hatte Präsident Baschar al-Assad schon zuvor erklärt, die Vereinten Nationen ignorierten die Gewalt der "Terroristen" und "ausländischen Söldner". "Sie sprechen nur über die Gewalt der Regierung. Es fällt kein Wort über die Terroristen", beklagte sich Assad.

Das Bundeskabinett beschloss vor Himmelfahrt die Entsendung von bis zu zehn Bundeswehrsoldaten, die sich an der UN-Mission in Syrien beteiligen sollen. Die Militärbeobachter sind unbewaffnet. In mehreren Provinzen Syriens herrscht inzwischen Bürgerkrieg.

Die Regimegegner meldeten, am Mittwoch seien landesweit 39 Menschen von den Regierungstruppen getötet worden. Am Donnerstag berichteten sie von Artillerieattacken in der Provinz Homs.

Den Vereinten Nationen liegen derweil Informationen darüber vor, dass Syrien weiter illegale Waffenlieferungen aus dem Iran erhalten. Außerdem setze die Islamischen Republik im Zusammenhang mit ihrem Atomprogramm "verbotene Aktivitäten" wie die Anreicherung von Uran fort, hieß es in einem vertraulichen Entwurf für einen Bericht, den das Expertengremium bei dem für die Iran-Sanktionen zuständigen Ausschuss des UN-Sicherheitsrats eingereicht hat.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen