Politik

Mansur doch nicht tot? Taliban-Chef meldet sich angeblich zu Wort

Eine Rivalisierende Taliban-Splittergruppe erklärt Manur für tot - die Anhänger dementieren die Gerüchte.

Eine Rivalisierende Taliban-Splittergruppe erklärt Manur für tot - die Anhänger dementieren die Gerüchte.

(Foto: dpa)

Die Verwirrung um den angeblichen Tod von Mullah Achtar Mansur geht weiter. Die Taliban bringen eine Audio-Datei in Umlauf. Darauf soll angeblich die Stimme Mansurs zu hören sein. Die Botschaft: Der Taliban-Chef ist höchst lebendig.

Die afghanischen Taliban haben eine Audiobotschaft mit der mutmaßlichen Stimme ihres Anführers Mullah Achtar Mansur verbreitet - zum Beweis, dass der von Kabul totgesagte noch am Leben ist. "Gerüchte, wonach ich in Kutschlak verletzt oder getötet wurde, entsprechen nicht der Wahrheit", sagt die Stimme in der Botschaft, die ein Taliban-Sprecher per E-Mail an verschiedene Medien versandte. "Ich bin in Sicherheit und bei meinen Freunden", sagte der angebliche Taliban-Anführer weiter. Echtheit der Aufnahme oder der Stimme konnten nicht verifiziert werden.

Am Freitag hatte ein afghanischer Regierungssprecher bei Twitter geschrieben, Mansur sei seinen Verletzungen erlegen. Beweise nannte er allerdings nicht, auch auf Nachfrage gab es zunächst keine weiteren Informationen. Die islamistischen Taliban-Rebellen hatten die Mitteilung entschieden zurückgewiesen.

Tiefer Graben zwischen Splittergruppen

Von Geheimdienstbeamten hatte es zunächst geheißen, Mansur sei bei einer Schießerei während eines Treffens mit mehreren Kommandeuren nahe der pakistanischen Stadt Quetta schwer verletzt worden. Die Taliban wiesen auch diese Angaben entschieden zurück. Die in der Audiobotschaft genannte Ortschaft Kutschlak liegt in der Nähe von Quetta.

Die Kontroverse um Mansur wirft ein Schlaglicht auf die tiefen Gräben zwischen den rivalisierenden Fraktionen der Islamistenbewegung. Mansur war Ende Juli zum Nachfolger des verstorbenen Taliban-Anführers Mullah Omar ernannt worden. Den Tod Omars hatten die Taliban zwei Jahre lang geheim gehalten.

Bedeutende Teile der Taliban erkannten den Wechsel an der Spitze aber nicht an. Im November ernannte eine Splittergruppe Mullah Mohammed Rasul zu ihrem Anführer.

Quelle: ntv.de, jgu/AFP/dpa

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