US-Generalstabschef in Afghanistan Taliban greifen Flugzeug an
21.08.2012, 10:44 Uhr
Afghanische Polizisten an einem Checkpoint nahe Kabul. Wenn die Nato abzieht, sollen die Afghanen die Sicherheit im Land garantieren.
(Foto: REUTERS)
US-Generalstabschef Dempsey reist nach Afghanistan, um über die zunehmenden Angriff von Afghanen in Uniform auf Isaf-Soldaten zu sprechen. In Bagram wird sein Flugzeug von einer Rakete getroffen. Zwei Techniker werden verletzt.
Eine von Aufständischen abgefeuerte Rakete hat auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bagram in Afghanistan das Flugzeug des US-Generalstabschefs Martin Dempsey beschädigt.
Zwei US-Techniker seien beim Einschlag der Raketen auf dem Stützpunkt nördlich der Hauptstadt Kabul verletzt worden, das auf dem Rollfeld geparkte Flugzeug vom Typ C-17 sei an der Tür beschädigt worden, sagte Dempseys Sprecher Dave Lapan.
Der Angriff habe keine Gefahr für Dempsey dargestellt, der zur Zeit des Einschlags geschlafen habe. Er sei später mit einem anderen Flugzeug abgeflogen.
Auf die riesige Luftwaffenbasis Bagram gibt es immer wieder Granat- und Raketenangriffe, doch verursachen sie nach US-Militärangaben meist keinen ernsten Schaden.
40 Isaf-Soldaten durch "Angriffe von innen" getötet
Dempsey befindet sich in Afghanistan, um mit dem Kommandeur der Nato-geführten Schutztruppe Isaf, John Allen, über die Angriffe zu sprechen, die von Afghanen in Uniform auf ausländische Soldaten verübt werden.
Am Sonntag hatten zwei Polizisten einen US-Soldaten erschossen. Insgesamt starben in den vergangenen zwei Wochen zehn US-Soldaten bei "Angriffen von innen". Seit Jahresbeginn hat die Isaf bei 32 solchen Attentaten 40 Soldaten verloren.
Obama zeigt sich besorgt
US-Präsident Barack Obama hatte das Thema am Montag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus angesprochen. Er sagte, die Ausbildung von afghanischen Soldaten und Polizisten müsse "in einer Weise geschehen, in der unsere Jungs nicht ungeschützt sind". Die jüngsten Attacken habe er mit "großer Besorgnis" verfolgt.
Die "Angriffe von innen" sind ein schwerer Schlag gegen die Bemühungen, ein Vertrauensverhältnis zwischen internationalen Truppen und afghanischer Armee herzustellen. Eine enge Zusammenarbeit ausländischer und einheimischer Soldaten ist Kernstück der Nato-Strategie zur Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanischen Sicherheitskräfte bis Ende 2014. Dann will die Nato ihren Kampfeinsatz in Afghanistan beenden.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa