Politik

Attacke auf Kabuler Airport Taliban weiten Offensive aus

Die Taliban setzen ihre Angriffe gegen die internationale Afghanistan-Truppe und die Regierung in Kabul fort. Ein Gefecht legt den Flughafen von Kabul stundenlang lahm. Es gibt viele Tote zu beklagen. Die Taliban hatten Ende April ihre diesjährige "Frühjahrsoffensive" gestartet.

Afghanische Regierungssoldaten sichern den Kabuler Flughafen.

Afghanische Regierungssoldaten sichern den Kabuler Flughafen.

(Foto: AP)

Die Taliban haben den Flughafen von Kabul sowie ein Regie rungsbüro im Süden Afghanistans angegriffen. 13 islamistische Kämpfer sowie drei Polizisten kamen nach offiziellen Angaben ums Leben.

Den Flughafen der afghanischen Hauptstadt griffen die Taliban im Morgengrauen an. Vier Stunden lang lieferten sie sich mit den Sicherheitskräften ein Gefecht. Zwei Angreifer sprengten sich in die Luft, die anderen fünf seien von Soldaten erschossen worden, sagte Polizeichef Ajob Salangi: "Die Lage ist unter Kontrolle." Die Aufständischen hatten von zwei besetzten Wohnhäusern aus angegriffen. Soldaten würden nun die Gebäude durchsuchen, sagte Salangi.

Informationen über getötete Zivilisten oder Soldaten auf dem Flughafengelände gebe es nicht. Der gesamte Flugverkehr wurde allerdings für mehrere Stunden unterbrochen. Das Gefecht habe geringe Schäden an der Startbahn hinterlassen, mittlerweile laufe der Flugbetrieb wieder, sagte ein Sprecher des Flughafens.

Ein Taliban-Sprecher sagte, einige Selbstmordattentäter hätten den Flughafen angegriffen. Die Aufständischen hätten den afghanischen Soldaten schwere Verluste beigebracht und mehrere Kampfhubschrauber zerstört. Der Wahrheitsgehalt der Aussagen war nicht zu überprüfen. Der Angriff erfolgte mit Panzerfäusten und automatischen Gewehren. Ziel des Angriffs war der militärische Teil des Flughafens mit dem Hauptquartier des Nato-Kommandos.

Attacke gegen Regionalregierung von Sabul

In der Zwischenzeit zündete ein Selbstmordattentäter eine Bombe vor dem Eingang der Regionalregierung in Kalat, der Hauptstadt der südafghanischen Provinz Sabul. Gleichzeitig stürmten fünf Bewaffnete in das Büro des Provinzgouverneurs. Sie töteten drei afghanische Polizisten und verletzten drei weitere, bevor die Sicherheitskräfte sie erschossen, wie der Polizeichef der Provinz, Ghulam Sakhi Roghlewani, berichtete.

Im Mai hatte ein Selbstmordkommando der radikalislamischen Taliban ein Gelände einer internationalen Organisation in Kabul angriffen, die den Vereinten Nationen angegliedert ist. Es war zu einem stundenlangen Gefecht und Toten gekommen.

Die Taliban hatten Ende April ihre diesjährige "Frühjahrsoffensive" in Afghanistan gestartet und neue Anschläge angekündigt. Als Ziel wurden dabei unter anderem Militärflughäfen der Nato-geführten Truppe sowie diplomatische Einrichtungen genannt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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