Politik

Krankenhäusern drohen Streiks Tarifverhandlungen gescheitert

Die Klinikärzte wollen fünf Prozent mehr.

Die Klinikärzte wollen fünf Prozent mehr.

(Foto: dpa)

An den kommunalen Kliniken droht erneut ein Streik: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund erklärte in Düsseldorf das Scheitern und den Abbruch der Tarifverhandlungen für die 55.000 Ärzte an den kommunalen Kliniken. Damit stehen die Zeichen an den 800 kommunalen Kliniken auf Streik.

Trotz eines fast 24-stündigen Verhandlungsmarathons war bei den Tarifverhandlungen keine Einigung erzielt worden. "Wir bereiten damit Streiks vor", sagte Marburger-Bund-Chef Rudolf Henke. MB-Verhandlungsführer Lutz Hammerschlag machte die Arbeitgeber für das Scheitern verantwortlich: "Bis zur Stunde liegt nicht einmal ein förmliches Angebot der Arbeitgeber vor." Mit dieser Haltung seien Streiks unvermeidlich.

Patienten müssen leiden

Nach Ansicht des VKA werden unter den angekündigten Streiks "in erster Linie unbeteiligte Patienten leiden". Der Marburger Bund trage der schwierigen wirtschaftlichen Situation keine Rechnung und lasse jedes Verantwortungsbewusstsein vermissen.

Vor allem die Bezahlung der Bereitschaftsdienste ist umstritten.

Vor allem die Bezahlung der Bereitschaftsdienste ist umstritten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der VKA kritisierte, dass am Donnerstagmorgen ein gemeinsamer Verhandlungsstand erreicht worden sei, den der Marburger Bund am Nachmittag wieder aufgekündigt habe. "Dieses Vorgehen ist in Inhalt und Stil in keiner Weise akzeptabel", sagte VKA-Verhandlungsführer Joachim Finklenburg.

Der Sondierungsstand habe vorgesehen, die Ärztegehälter um 2,9 Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten zu erhöhen. Die Vergütung des Bereitschaftsdienstes sollte zwischen 16 und 20 Prozent steigen, zusätzlich sollten Zuschläge für Nachtarbeit eingeführt werden.

Unterschiedliche Vorstellungen

Der Marburger Bund war zuvor unter anderem mit einer Forderung von fünf Prozent mehr Gehalt in die Gespräche gegangen. Die Arbeitgeber hatten - orientiert an der Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst - ein Plus von insgesamt 2,3 Prozent für 26 Monate vorgesehen. Die Ärztegewerkschaft hatte ihre Forderung mit der massiven Abwanderung von Ärzten ins Ausland sowie tausenden unbesetzten Stellen begründet.

Henke sagte, die Ärztegewerkschaft richte sich nun auf eine lang anhaltende Auseinandersetzung ein. "Wir müssen mit noch größerer Entschlossenheit in die Aktionen als 2006." Schlimmer wäre es aber, wenn sich der Exodus der Ärzte aus den kommunalen Kliniken fortsetze. begonnen und waren zeitweise von Warnstreiks des Marburger Bundes begleitet.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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