Politik

Widerstand gegen US-Waffenlobby Tausende gehen auf die Straße

Nach dem Amoklauf von Newtown will Barack Obama die Waffengesetze verschärfen. Viele Menschen demonstrieren in Washington für die Pläne des US-Präsidenten. Obama hat bereits 23 Dekrete mit Sofortmaßnahmen gegen die Waffengewalt unterzeichnet.

Sie unterstützen die Pläne des Präsidenten.

Sie unterstützen die Pläne des Präsidenten.

(Foto: dpa)

Sechs Wochen nach dem Amoklauf von Newtown haben in Wa shington tausende Menschen für eine Verschärfung des US-Waffenrechts demonstriert. Nach einem etwa halbstündigen Marsch versammelten sich die Teilnehmer in der Nähe von Kapitol und Weißem Haus.

"Wir müssen handeln, handeln und handeln und nicht mehr reden", sagte US-Bildungsminister Arne Duncan vor den Demonstranten.  Die Regierung von Präsident Barack Obama tue "alles in unserer Macht stehende, um die Gesetzgebung, die die Sicherheit unserer Kinder, Familien und Gemeinden verbessert, durchzusetzen".

Am Donnerstag hatten Parlamentarier von Obamas Demokraten einen Gesetzentwurf zur Verschärfung des Waffenrechts vorgestellt, der allerdings insbesondere am Widerstand der Republikaner scheitern könnte. Er sieht vor, die Herstellung, die Einfuhr und den Verkauf von mehr als 150 verschiedenen meist halbautomatischen Waffen zu untersagen.

Außerdem ist ein Verbot von Magazinen mit mehr als zehn Patronen geplant. Schusswaffen für Privatpersonen sollen dem Gesetzentwurf zufolge künftig nicht mehr so stark militärischen Gewehren ähneln dürfen.

Präsident trat bereits in Aktion

Obama unterzeichnete zudem bereits in der vergangenen Woche 23 Dekrete mit Sofortmaßnahmen gegen die Waffengewalt. Mit den Verordnungen sollen unter anderem Daten für die Überprüfung von Waffenkäufern besser verfügbar werden. Außerdem zielen die Dekrete auf eine bessere Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Bei dem Amoklauf von Newtown hatte ein junger Mann Mitte Dezember 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen, bevor er sich selbst tötete. In den USA gibt es rund 270 Millionen Waffen in Privatbesitz, das sind 88,8 Waffen pro 100 Einwohner. 2011 starben mehr als 32.000 Menschen durch Schusswaffen, das sind gut zehn Todesfälle pro 100.000 Einwohner. Die mächtige US-Waffenlobby NRA läuft gegen schärfere Gesetze Sturm.

Quelle: ntv.de, AFP

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