Opferzahl steigt auf 250 Terror in Nigeria geht weiter
22.01.2012, 17:53 Uhr
Opfer der Bombenanschläge werden zur Leichenhalle gefahren.
(Foto: REUTERS)
Wieder explodieren Sprengsätze im muslimischen Norden des Landes. Wieder sind christliche Kirchen und staatliche Stellen davon betroffen. Seit Wochen ist Nigeria Schauplatz blutiger Unruhen. Der Anschlagsserie von Freitag sind offenbar weitaus mehr Menschen zum Opfer gefallen als zunächst angegeben.
Bei den Unruhen im muslimischen Norden Nigerias sind erneut Sprengsätze in zwei christlichen Kirchen explodiert. Durch die Detonationen in der Stadt Bauchi am frühen Morgen sei jedoch niemand getötet oder verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Auch habe es nur wenig Sachschaden gegeben. Den Angaben zufolge waren ein katholisches und eine evangelikales Gotteshaus Ziele der Attacken. Zur Identität der Angreifer äußerte sich der Sprecher zunächst nicht.
Ein Arzt im größten Krankenhaus der Stadt Kano sagte indes, bei den dortigen schweren Unruhen vom Freitagabend seien vermutlich etwa 250 Menschen getötet worden. Zuvor war von mehr als 160 Todesopfern die Rede gewesen. Bei einer Attacke auf eine Bank gegenüber einer Polizeiwache in der Stadt Tafawa Balewa sollen heute nach offiziellen Angaben zudem mindestens zehn weitere Menschen gestorben sein. Ein christlicher Stammesführer hatte zuvor von neun Todesopfern gesprochen, die von muslimischen Kämpfern durch Handgranaten und Schüsse getötet worden seien.
EU-Außenministerin Catherine Ashton verurteilte die Gewalt in Nigeria. Sie appellierte an die "lange Tradition religiöser und sozialer Toleranz" in dem Land und versprach Unterstützung der Europäischen Union bei der Friedenssicherung. Nigeria ist seit Wochen Schauplatz blutiger Unruhen. Zu zahlreichen Angriffen bekannte sich die islamistische Sekte Boko Haram.
Quelle: ntv.de, AFP