Anschlag im Suez-Kanal Terroristen attackieren Containerschiff
01.09.2013, 02:58 Uhr
Im Suez-Kanal in Ägypten sind die "dicken Pötte" zum Greifen nah - auch für Terroristen.
(Foto: AP)
Die Angreifer versuchen eines der wichtigsten Nadelöhre der Welt zu treffen. Doch ein Anschlag auf den Suez-Kanal schlägt fehl. Von Explosionen ist die Rede, der Schiffsverkehr läuft aber weiter. Der Vorfall zeigt, welche Auswirkungen der Konflikt in Ägypten auf die globale Wirtschaft haben kann.
Attacke in der Arterie des Welthandels: Auf den Suez-Kanal in Ägypten ist ein Anschlag verübt worden. Er sei aber fehlgeschlagen, teilte die Betreiber-Behörde mit. Ein Terrorist habe vergeblich mit einem Angriff auf ein Containerschiff versucht, den wichtigen Seehandelsweg zu blockieren.
Das Schiff sei unbeschädigt und der Verkehr auf dem Kanal laufe normal, hieß es. Einzelheiten nannte die Behörde nicht. Aus Schifffahrtskreisen verlautete allerdings, dass es zu zwei Explosionen gekommen sei, als das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff den Kanal passiert habe.
Der Hintergrund des Vorfalls blieb zunächst unklar. Die schweren Unruhen nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi in den vergangenen Wochen hatten Sorgen vor Anschlägen auf das Nadelöhr geschürt. Erst kürzlich hatte aber auch ein US-Kriegsschiff den Kanal passiert, um sich einem Flottenverband im östlichen Mittelmeer für einen möglichen Militärschlag gegen Syrien anzuschließen. Unter Umständen hatten es die Angreifer auf dieses Schiff abgesehen.
Kanal auch militärisch wichtig
Angesichts eines von den USA und anderen Staaten angekündigten Militärangriffs gegen Syrien ist der strategisch wichtige Kanal, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet, von besonderer Bedeutung. Die US-Streitkräfte verstärkten ihre Präsenz im östlichen Mittelmeer.
Die ägyptische Polizei hat in den vergangenen Tagen ihre Präsenz im Nordsinai entlang dem Suez-Kanal verstärkt. Die mehrheitlich von Beduinen bevölkerte Wüstenregion gilt als Rückzugsgebiet zahlreicher bewaffneter Islamisten.
Die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena meldete unterdessen, der Verantwortliche für die Tötung von 25 Polizisten auf der Sinai-Halbinsel am 19. August sei zusammen mit weiteren "Terroristen" in der Stadt al-Arisch festgenommen worden. Adel Mohammed Ibrahim war bereits in Abwesenheit zum Tod verurteilt worden. Am 19. August hatten mutmaßliche Islamisten zwei Polizeibusse auf dem Weg zum Kontrollposten Rafah an der Grenze zum Gazastreifen mit Panzerfäusten angegriffen.
Quelle: ntv.de, jtw/rts/AFP