Politik

Anschlag auf irakische Bürgerwehr Terroristen töten 25 Menschen

Mitglieder einer sunnitischen Miliz in Nordbagdad.

Mitglieder einer sunnitischen Miliz in Nordbagdad.

(Foto: AP)

Angreifer in Uniform haben in einem Dorf südlich der irakischen Hauptstadt Bagdad drei Häuser gestürmt und bis zu 25 Menschen erschossen, darunter fünf Frauen. Das berichtete der arabische TV-Sender Al Dschasira. Die irakische Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete unter Berufung auf Sicherheitskräfte, unter den Opfern seien Angehörige einer pro-amerikanischen sunnitischen Bürgerwehr. Die sogenannte Sahwa unterstützt das US-Militär im Kampf gegen Al-Kaida-Terroristen im Land. Nach dem Überfall wurde eine Ausgangssperre verhängt, 17 Verdächtige seien festgenommen worden.

Die Männer in Uniform seien am Freitagabend im Dorf Sufija südlich von Bagdad in Fahrzeugen vorgefahren, die denen der irakischen Armee ähnelten, sagte ein Sprecher des Innenministeriums laut Al Dschasira. Sie hätten den Bewohnern des gestürmten Hauses Handschellen angelegt und sie dann mit einem Schuss in den Kopf getötet.

Wende im Kampf gegen Aufständische

Die vorwiegend von Sunniten bewohnte Region südlich von Bagdad war bis 2007 eine Hochburg der Al Kaida und Schauplatz blutiger Gewalt. Die Bildung der lokalen Bürgerwehren im Irak führte zu einer Wende im Kampf gegen die Aufständischen. Heute ist die Zahl der Anschläge wesentlich geringer als noch vor drei Jahren.

Die als "Komitee des Erwachens" bekannten Bürgerwehren sind immer wieder auch selbst Ziel von Anschlägen. Die sunnitischen Terroristen betrachten die Kämpfer dieser von sunnitischen Stammesführern mit Hilfe der US-Armee gegründeten Einheiten als "Verräter".

Quelle: ntv.de, dpa

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