Politik

Sprengstoff in Frachtflugzeugen "Terroristische Bedrohung für die USA"

Die Passagiermaschine aus Dubai wurde von Kampfjets begleitet, weil sie ebenfalls Fracht an Bord hatte.

Die Passagiermaschine aus Dubai wurde von Kampfjets begleitet, weil sie ebenfalls Fracht an Bord hatte.

(Foto: REUTERS)

Zwei Pakete aus dem Jemen lösen Terroralarm in den USA aus. In beiden wird Sprengstoff gefunden, beide sind an Synagogen in den USA adressiert. Eines wird in London sichergestellt, das andere in Dubai. US-Präsident Obama erklärt, von den Funden sei eine "glaubwürdige terroristische Bedrohung" ausgegangen.

Die beiden in Frachtflugzeugen in Dubai und Großbritannien sichergestellten Pakete mit dem Ziel USA haben nach Angaben von US-Präsident Barack Obama "augenscheinlich" Sprengstoff enthalten. Das hätten erste Untersuchungen ergeben, sagte Obama bei einem kurzen Auftritt vor der Presse in Washington. "Wir nehmen diese Bedrohung sehr ernst."

"Wir nehmen diese Bedrohung sehr ernst", sagt Obama.

"Wir nehmen diese Bedrohung sehr ernst", sagt Obama.

(Foto: dpa)

Bombenalarm war zuvor auf Flughäfen in England, Dubai und den USA ausgelöst worden, eine Passagiermaschine aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Ziel New York wurde über Kanada und den USA von Kampfjets begleitet.

Die Pakete seien an jüdische Gotteshäuser in Chicago gerichtet gewesen, sagte Obama weiter. Von den beiden Päckchen sei eine "glaubwürdige terroristische Bedrohung" ausgegangen. Die beiden verdächtigen Pakete wurden nach Angaben der US-Regierung in der Nacht zu Freitag gefunden.

Spur führt wieder in den Jemen

Beide Pakete kamen aus dem Jemen. Die USA seien entschlossen, das Terrornetzwerk Al-Kaida im Jemen zu zerstören, sagte Obama. Der US-Präsident hatte den Jemen jüngst als Rückzugsort für Al-Kaida bezeichnet. Der jemenitische Arm von Al-Kaida gilt als Drahtzieher eines gescheiterten Anschlags auf ein US-Passagierflugzeug im Landeanflug auf Detroit am ersten Weihnachtstag des vergangenen Jahres.

Sicherheitsberater John Brennan sagte, die Pakete seien so präpariert gewesen, "um eine Art von Attacke auszuführen". Weiter sagte er, Obama habe mit dem jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh telefoniert, der seine volle Kooperation zugesagt habe.

Ein US-Beamter sagte dem Nachrichtensender CNN, es könne sich um einen "Probelauf" handeln, um die westlichen Sicherheitsmaßnahmen zu testen. "Wir nehmen das sehr ernst", sagte ein weiterer Beamter.

Funde in England und Dubai

Zunächst war auf dem East-Midlands-Flughafen bei Nottingham in England ein verdächtiges Paket entdeckt worden. Auch in Dubai wurden die Behörden in einer Frachthalle auf ein Päckchen aufmerksam. US-Beamten zufolge gebe es Hinweise auf eine Verbindung zur Terrororganisation Al-Kaida, berichtete der Fernsehsender CNN.

Sicherheitsbeamte untersuchen auf dem Flughafen JFK das Flugzeug aus Dubai.

Sicherheitsbeamte untersuchen auf dem Flughafen JFK das Flugzeug aus Dubai.

(Foto: AP)

Nach dem Fund wurden Dutzende Frachtflugzeuge der Gesellschaften UPS, DHL und FedEx untersucht. In Philadelphia wurden zwei Cargomaschinen, in Newark bei New York eine weitere auf abgelegene Parkpositionen gezogen, um die Fracht zu durchsuchen. Ein UPS-Lastwagen wurde ebenfalls gestoppt und nach verdächtiger Fracht durchsucht.

Druckerpatrone für Chicagoer Synagoge

Das in England gefundene Paket sollte an eine Synagoge in Chicago geschickt werden. In der Sendung war eine Druckerpatrone, aus der Drähte und ein Schaltkreis hingen.

Auch das Paket in Dubai sollte an eine Adresse in Chicago gehen. Beide stammten vom selben Absender im Jemen. Nach britischen Geheimdienstberichten handelt es sich um einen Mann mit Verbindungen zum Umfeld der Terrororganisation von Osama bin Laden. Das arabische Land war in den vergangenen Monaten verstärkt ins Visier internationaler Terrorfahnder gerückt.

Flugverkehr in Deutschland ungestört

Nach Angaben der deutschen UPS-Niederlassung in Neuss ist der Flugverkehr in Deutschland nicht beeinträchtigt. Derzeit lägen ihr keine Informationen über Störungen vor, sagte eine Sprecherin am Abend auf Anfrage. Die europäische Drehscheibe für den Luftfrachtdienst von UPS ist der Flughafen Köln/Bonn.

Auf dem Frankfurter Flughafen wurden laut Behörden die Sicherheitsvorkehrungen nicht verstärkt. "Alle Gepäckstücke, die aus dem Ausland nach Frankfurt kommen, werden standardmäßig durchleuchtet", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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