Politik

USA basteln an Raketenabwehr Test mit neuem Radar

Nach der Kündigung des ABM-Vertrags mit Russland setzen die USA ihre Tests für das geplante Raketenabwehrsystem fort. Wie das US-Verteidigungsministerium am Freitag ankündigte, soll der nächste Test am 24. August stattfinden.

Erstmals soll bei dem Versuch ein see-gestütztes Radarsystem eingesetzt werden, das Hunderte feindlicher Raketen gleichzeitig erfassen und der Abwehr als Ziele präsentieren kann. Der abgedeckte Bereich umfasst dabei den gesamten Luftraum von der Meeresoberfläche bis zum Weltraum. Das System ist auf einem speziell ausgerüsteten Kriegsschiff installiert, von dessen Typ sich 61 im Dienst der US-Marine befinden.

Der Test soll den Angaben zufolge über dem Pazifik stattfinden. Dabei soll eine Rakete mit einer Gefechtskopf-Attrappe von der kalifornischen Luftwaffenbasis Vandenberg aus abgefeuert werden. Die zu testende Abwehrrakete wird rund 7.725 Kilometer entfernt von einem Atoll der Marshall-Inseln aus starten.

Einseitige Kündigung

Im ABM-Vertrag hatten sich die USA und die damalige Sowjetunion 1972 verpflichtet, keine umfassenden Raketenabwehrsysteme zu entwickeln. Dadurch sollte das Abschreckungspotenzial der nuklearen Raketenarsenale der beiden Kontrahenten des Kalten Krieges erhalten bleiben.

US-Präsident George W. Bush hat den Vertrag im Juni mit der Begründung gekündigt, die internationale Bedrohungslage habe sich verändert. Die USA gehen davon aus, dass Staaten wie der Irak, der Iran und Nordkorea Massenvernichtungswaffen entwickeln oder besitzen. Bush hat in diesem Zusammenhang die drei Staaten als Teil einer "Achse des Bösen" bezeichnet.

Bereits im Oktober 1999 hatten die USA den ersten, 100 Mio. US-Dollar teuren Raketentest für ihr Abwehrsystem unternommen. Von den bislang insgesamt sechs Tests waren offiziellen Angaben zufolge vier erfolgreich, darunter auch die jüngsten drei.

Quelle: ntv.de

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