Gericht lehnt Aufschub ab Texas tötet weiter mit der Giftspritze
10.05.2014, 09:11 Uhr
Robert James Campbell scheiterte vor Gericht mit einem Antrag auf Aufschub der Todesstrafe.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Der US-Bundesstaat Oklahoma reagiert nach der qualvollen Exekution eines Mörders und setzt die Todesstrafe vorerst aus. Texas hingegen zeigt sich davon unbeeindruckt und hält am umstrittenen Tod durch die Giftspritze fest. Nun droht ein erneutes Drama.
Die Debatte um die Todesstrafe in 32 Bundesstaaten der USA erhält neuen Zündstoff. Ungeachtet eines Hinrichtungsmoratoriums im US-Bundesstaat Oklahoma, das nach einer schweren Panne bei der Exekution eines Todeskandidaten erlassen wurde, hält die Justiz in Texas an einer für Dienstag angesetzten Hinrichtung fest.
Ein Bundesrichter lehnte einen Antrag auf Aufschub der Exekution von Robert James Campbell ab. Der heute 41-Jährige entführte 1991 eine Bankangestellte, vergewaltigte diese und erschoss sie anschließend.
Campbell droht qualvoller Tod
Campbells Anwältin hatte argumentiert, dass ihrem Mandanten nun möglicherweise eine ähnlich "entsetzliche" Tortur wie Clayton Lockett in Oklahoma drohe. Locketts Exekution war kürzlich nach wenigen Minuten abgebrochen worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion gab.
Medienberichten zufolge wand er sich im Todeskampf vor Schmerzen. Erst 43 Minuten nach Verabreichung der nicht erprobten Giftmischung erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt. Der Vorfall befeuerte erneut die Debatte über die Todesstrafe in den USA. Die Justiz in Oklahoma ordnete die Aussetzung aller Exekutionen für ein halbes Jahr an.
Die US-Strafvollzugsbehörden haben seit längerem Nachschubprobleme bei den Mitteln für die Giftspritzen, da sich die europäischen Hersteller der lange verwendeten Substanzen weigern, diese weiter für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten haben daher neue und nicht erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern ausprobiert.
Quelle: ntv.de, cri/AFP