Überführung nach Köln Tote Soldaten heimgekehrt
10.03.2002, 00:26 UhrDie Leichen der bei einer Kampfmittelbeseitigung getöteten Soldaten sind am Sonntag nach Köln gebracht worden. Am Morgen hatten über 1.200 Soldaten der internationalen Schutztruppe ISAF in Kabul in einer Trauerfeier Abschied von ihren Kameraden genommen.
Die Särge mit den drei dänischen und zwei deutschen Soldaten wurden mit einem Airbus der Luftwaffe nach Köln gebracht. Nach einer kurzen militärischen Zeremonie wurden die Leichen der beiden deutschen Soldaten in ihre Heimatorte übergeführt. Die Särge mit den getöteten dänischen Soldaten wurden mit einer Hercules der dänischen Luftwaffe nach Dänemark geflogen. Auf einem Luftwaffenstützpunkt nördlich von Kopenhagen fand eine Ehrenerweisung für die Toten statt.
Trauerfeier in Kabul
An der Trauerfeier in Kabul hatten am Morgen dänische, deutsche und österreichische Soldaten teilgenommen. Die Soldaten dieser drei Länder teilen sich einen Stützpunkt. Brigadegeneral Carl Hubertus von Butler sagte, die toten Kameraden seien Teil einer Mission gewesen, die dazu beitrage, dass Afghanistan wieder eine Zukunft in Frieden gewinnen könne.
Die fünf Soldaten waren am Mittwoch bei dem Versuch getötet worden, zwei noch aus der früheren Sowjetunion stammende Boden-Luftraketen vom Typ SA-3 zu sprengen. Weitere acht Soldaten waren dabei zum Teil schwer verwundet worden.
Butler sagte, die Entschärfung und Beseitigung von Sprengkörpern und Waffen sei von größter Bedeutung, um Menschen vor Verletzungen oder Tod zu schützen. Afghanistan gilt nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg als das am stärksten verminte Land der Erde.
Der ISAF-Kommandeur, der britische Generalmajor John McColl, sprach von einem tragischen Vorfall, der alle in der Truppe bewegt habe. "Diejenigen, die das gefährliche Geschäft der Kampfmittelbeseitigung zuständig sind, sind in der Tat die Tapfersten der Tapferen." An der rund 5.000 Mann starken ISAF-Truppe, die derzeit im Raum Kabul für Sicherheit sorgt, stellt Deutschland 850 und Dänemark zehn Soldaten.
Während der Trauerfeier brachen zwei deutsche Soldaten zusammen. Sie wurden von Sanitätern weggetragen. In vielen Gesichtern mischten sich Tränen der Erschütterung mit dem Regen.
Weiterer Unfall in Kabul
Die ISAF berichtete am Samstag von einem weiteren Zwischenfall bei einer Kampfmittelräumung. Am Vortag sei ein französischer Soldat verletzt worden, als er eine Mörsergranate habe entschärfen wollen. Der Soldat sei aber außer Lebensgefahr. Er habe Verletzungen an den Händen und Oberschenkeln erlitten.
Quelle: ntv.de