Anschlag in prorussischer Region Transnistrien meldet Explosionen
27.04.2022, 11:51 Uhr (aktualisiert)
Tiraspol ist die Hauptstadt der von prorussischen Separatisten kontrollierten Region Transnistrien in Moldau.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Das Ministerium für Staatssicherheit in der moldauischen Konfliktregion Transnistrien wird offenbar beschossen. Die örtlichen Behörden sprechen von einer Provokation. Die Ukraine gibt Russland die Schuld und wirft Moskau vor, Panik schüren zu wollen.
In der an die Ukraine grenzenden Konfliktregion Transnistrien in der Republik Moldau ist nach Angaben der örtlichen Behörden das Ministerium für Staatssicherheit beschossen worden. Demnach wurde das Gebäude in der transnistrischen Hauptstadt Tiraspol durch Explosionen beschädigt. Auf Fotos, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren eingeschlagene Scheiben und ein zertrümmerter Eingang zu sehen. Die Behörden teilten mit, dass das Gebäude mit Panzerabwehrmunition beschossen worden sei. Es sei wegen eines arbeitsfreien Tags niemand zu Schaden gekommen. Russland hat in der von der Republik Moldau abtrünnigen Region Soldaten stationiert.
Behördenangaben zufolge ist nicht klar, wer geschossen hat. Es handele sich aber offenkundig um eine Provokation mit dem Ziel, die Lage in der Konfliktregion zu destabilisieren. Die Ukraine gab Moskau die Schuld an dem Beschuss.
Der ukrainische Militärgeheimdienst in Kiew warf Russland vor, mit dieser Provokation Panik schüren zu wollen. Demnach könnten die in Transnistrien stationierten Truppen versuchen, von dort aus die Ukraine in Richtung der Stadt Odessa am Schwarzen Meer anzugreifen.
In einer in Kiew veröffentlichten Mitteilung erinnerte der Geheimdienst an eine Äußerung eines russischen Befehlshabers, der am vergangenen Freitag offen davon gesprochen hatte, dass Moskau die gesamte Südukraine bis nach Transnistrien unter seine Kontrolle bringen wolle.
Das international nicht anerkannte Transnistrien liegt an der Grenze zur Ukraine. Die russische Armee verfügt in der Region über einen Militärstützpunkt und ein großes Munitionslager.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 26. April 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP