Castro, Ahmadinedschad, Lukaschenko Trauer um Chávez wird Staatsakt
08.03.2013, 19:30 Uhr
Raúl Castro salutiert dem toten Chávez.
(Foto: REUTERS)
Hugo Chávez wird einbalsamiert und bleibt so über den Tod hinaus präsent. Bevor es so weit ist, erweisen ihm politische Führer aus aller Welt die letzte Ehre. Darunter viele illustre Gäste.
Mit einer Trauerfeier in Anwesenheit dutzender Staats- und Regierungschefs ist in Venezuela des verstorbenen Staatschefs Hugo Chávez gedacht worden. Zehntausende Menschen versammelten sich am Zugang zum Platz vor der Militärakademie von Caracas, um Chávez die letzte Ehre zu erweisen.
Der Großteil des Vorplatzes der Militärakademie wurde von Soldaten abgesperrt, sodass die Öffentlichkeit keinen direkten Zugang hatte. Die Schlange an Menschen, die vor der Militärakademie darauf warteten, sich vor dem aufgebahrten Leichnam des Verstorbenen zu verbeugen, erstreckte sich über mehrere Kilometer. Vor dem Platz wurde die Menge von Metallbarrieren am Zugang gehindert, um die Sicherheit für die ausländischen Staats- und Regierungschefs zu gewährleisten.
Unter den mehr als 30 erwarteten Staats- und Regierungschefs bei der Trauerfeier waren im Westen umstrittene Verbündete Venezuelas wie Kubas Präsident Raúl Castro, Irans Staatschef Mahmud Ahmadinedschad und der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Auch die Präsidenten der meisten lateinamerikanischen Länder nahmen teil. Die USA und die Europäer entsandten lediglich Delegationen zweiten Rangs. Spanien schickte des Protokolls wegen Kronprinz Felipe. Laut Diplomatenkreisen sollten die Staatschefs ein Ehrenspalier um den Sarg Chávez' bilden. Anschließend war eine Messe geplant.
Lukaschenko war einer der ersten, die sich zur Militärakademie begaben. Er hob die linke Faust zur Begrüßung der Menge. Ahmadinedschad reckte beide Fäuste in die Höhe. Chávez sei "ein Symbol für all diejenigen gewesen, die Gerechtigkeit, Liebe und Frieden in der Welt suchen", sagte der iranische Präsident.
Ein Chávez für die Nachwelt
Chávez Leichnam war zuvor nach einem Trauerzug durch die Hauptstadt mit hunderttausenden Teilnehmern in der Militärakademie aufgebahrt worden. Der Regierung zufolge erwiesen seit Mittwoch mehr als zwei Millionen Menschen dem verstorbenen Präsidenten die letzte Ehre.
Wie Chávez' bisheriger Stellvertreter Maduro am Donnerstag im Staatsfernsehen ankündigte, soll die Leiche Chávez' einbalsamiert werden - ebenso "wie Ho Tschi Minh, wie Lenin, wie Mao Tse-tung". Dies sei entschieden worden, "damit er ewig sichtbar bleibt, damit das Volk ihn in seinem Revolutionsmuseum bei sich haben kann".
Parlamentspräsident Diosdado Cabello kündigte an, dass im Anschluss an die Trauerfeier Nicolás Maduro offiziell als Interimspräsident vereidigt werden soll. Anschließend werde er gemäß der Verfassung Neuwahlen binnen 30 Tagen ausrufen. Chávez war am Dienstag einem Krebsleiden erlegen. Er hatte das Land 14 Jahre lang sozialistisch regiert.
Quelle: ntv.de, AFP