Politik

Milliardärin wird Ministerin Trump beruft Ex-Wrestling-Chefin

Gegen den Ehemann von Linda McMahon hat Donald Trump höchstpersönlich gewrestlet.

Gegen den Ehemann von Linda McMahon hat Donald Trump höchstpersönlich gewrestlet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Linda McMahone scheint Donald Trump seiner Linie treu zu bleiben: Die Republikanerin ist eine langjährige Geschäftspartnerin des designierten US-Präsidenten, milliardenschwer - und demnächst Ministerin. Ihr Unternehmen gilt allerdings als umstritten.

Donald Trump hat offenbar eine weitere Personalie in seiner künftigen Regierung mit einer schwerreichen Unternehmerin besetzt. Wie mehrere US-Medien berichten, will der designierte US-Präsident Linda McMahon zu Ministerin für Kleinunternehmen machen. Die Gattin des Wrestling-Magnaten McMahon führte von 1980 bis 2009 gemeinsam mit ihrem Ehemann das Unternehmen World Wrestling Entertainment (WWE) und blickt auf geschäftliche Verbindungen mit Donald Trump zurück, die bis in die 80er Jahre zurückreichen.

Die politische Karriere der 68-jährigen Milliardärin war bisher eher überschaubar erfolgreich. Die Republikanerin finanzierte zwei Wahlkämpfe aus ihrem Privatvermögen, um 2010 und 2012 jeweils US-Senatorin für Conneticut zu werden. Beide Male scheiterte sie. Nun wird sie offenbar als Ministerin zuständig sein für Unternehmen, die weniger als 50.000 Euro Umsatz pro Jahr erzielen.

Millionen flossen in Wahlkampf

Einen große Vorteil bringt McMahon allerdings mit: Es gibt kaum republikanischere Unternehmen als die WWE – und dessen Aufstieg vom Kleinunternehmen zum mächtigen Konzern ist eng mit der Geschichte Trumps verknüpft. Im Wahlkampf unterstützte die Milliardärin Trumps Kandidatur mit insgesamt sechs Millionen US-Dollar. Zudem sollen die McMahons in der Vergangenheit fünf Millionen Dollar an die inzwischen umstrittene Trump-Foundation gespendet haben.

Den wohl berühmtesten Wrestling-Auftritt hatte Trump höchstpersönlich im Jahr 2007, als er bei Wrestlemania 23, der größten Wrestling-Veranstaltung des Jahres, nach dem "Kampf der Milliardäre" McMahons Ehemann die Haare abrasieren durfte.

Vorwürfe gegen WWE

Einen negativen Beigeschmack bekommt die Angelegenheit allerdings dadurch, dass Liga-Erbe McMahon in den Achtzigern damit begann, regional organisierten Wrestling-Verbänden die Stars abzuwerben und die Organisationen nach und nach seinem Unternehmen einzuverleiben. Inzwischen steht die WWE ohne Konkurrenz da und entscheidet, welche Wrestler es zum Superstar schaffen. Wer nicht zum erlauchten Kreis gehört, fristet nicht selten ein Leben zwischen Altersarmut, Schmerzmittel-, Alkohol- und Drogenabhängigkeit.

Eine Wrestling-Gewerkschaft hat das McMahon-Unternehmen stets zu verhindern gewusst – so muss die WWE keine Kranken- oder Arbeitslosenversicherung zahlen oder Rentenpläne anbieten. Wirtschaftlich betrachtet handelt es sich bei dem Unternehmen also um ein durch und durch republikanisch anmutendes Konstrukt: antigewerkschaftlich orientiert, wird fehlende soziale Absicherung gerne als Eigenverantwortung deklariert. Offiziell arbeitet das Unternehmen im Unterhaltungsgeschäft.

Quelle: ntv.de, jgu

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