Widerspruch unerwünscht Trump nennt seine Gegner "Abschaum"
24.10.2019, 15:46 Uhr
US-Präsident Trump - nicht gerade für Zurückhaltung im Umgang mit Gegnern bekannt - hat sich selbst übertroffen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Republikaner, die nicht auf seiner Linie sind, hält der US-Präsident für "Abschaum". Und er habe damit Recht, findet seine Sprecherin. Es sei "schrecklich", dass Menschen gegen den Präsidenten arbeiteten.
US-Präsident Donald Trump hält seine Gegner für "Abschaum". Wer gegen den Präsidenten arbeite, "verdient so eine starke Ausdrucksweise", sagte Trumps Sprecherin Stephanie Grisham dem konservativen Nachrichtensender Fox News. Der Präsident hatte Republikaner, die ihn ablehnen, zuvor via Twitter als "Abschaum" bezeichnet - was sogar im Vergleich zu Trumps oft aggressiver Sprache eine neue Eskalation darstellte.
Auf die Frage, ob Trump die Verwendung des Ausdrucks "Abschaum" bereue, sagte Grisham: "Die Leute, die gegen ihn sind und die gegen ihn waren und jene, die seit dem Tag seines Amtsantritts gegen ihn arbeiten, sind genau das." Es sei "schrecklich", dass es Leute gebe, die gegen den Präsidenten arbeiteten, obwohl dieser sich um das Wohl des Landes bemühe, sagte sie weiter.
Trump war zuletzt wegen der Ukraine-Affäre verstärkt unter Druck geraten. Die Demokraten im Repräsentantenhaus haben deswegen Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn eingeleitet und befragen Mitarbeiter Trumps. Mit Trump verbündete Parlamentarier waren bei einer solchen Befragung in den Sitzungssaal eingedrungen und haben so eine Zeugenaussage vorläufig verhindert.
Die mehr als zwei Dutzend republikanischen Abgeordneten erwirkten eine Unterbrechung der Sitzung, bei der die hochrangige Pentagon-Mitarbeiterin Laura Cooper aussagen sollte. Die Befragung konnte erst mit mehrstündiger Verspätung beginnen. Zwei Tage vor der Protestaktion der republikanischen Abgeordneten hatte Trump an seine Partei appelliert, die Untersuchung "härter" zu bekämpfen.
Die Demokraten werfen Trump gravierenden Amtsmissbrauch in seiner Ukraine-Politik vor. Dabei geht es um die Bestrebungen des Präsidenten, Ermittlungen in dem Land gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden, dessen früher für eine ukrainische Gasfirma tätigen Sohn Hunter und die Demokratische Partei zu erwirken. Trump verdächtigt Biden ohne Vorlage irgendwelcher Belege, in seinem früheren Amt als US-Vizepräsident seinen Sohn vor ukrainischen Korruptionsermittlungen geschützt zu haben. Außerdem hängt Trump einer - ebenfalls durch nichts belegten - Verschwörungstheorie an, dass die Ukraine zugunsten der Demokraten in den Präsidentschaftswahlkampf 2016 eingegriffen habe.
Quelle: ntv.de, lwe/dpa/AFP