Tweets von rechtsextremer Partei Trump verbreitet Anti-Islam-Videos
29.11.2017, 15:25 Uhr
(Foto: AP)
In Großbritannien gilt die Partei "Britain First" als rechtsextrem. Dennoch teilt US-Präsident Donald Trump auf Twitter mehrere Videos der Partei-Vize-Chefin - mutmaßlich, um damit Stimmung gegen Muslime zu machen.
US-Präsident Donald Trump hat über seinen Twitter-Account anti-muslimische Videos einer rechtsextremen britischen Aktivistin geteilt. Eines zeigt eine Gruppe Muslime, die einen Jungen von einem Dach schubst und tritt. Im zweiten Video zerstören Muslime eine Statue der Jungfrau Maria. Im dritten Clip verprügelt ein mutmaßlicher Migrant einen niederländischen Jungen, der an Krücken geht. Trump hat auf Twitter 43,5 Millionen Follower.
Ursprünglich hatte die Britin Jayda Fransen die Videos auf Twitter veröffentlicht. Fransen ist die stellvertretende Vorsitzende der rechtsextremen Partei "Britain First". Ein Gericht hatte sie vor einem Jahr wegen Beleidigung einer Muslimin verurteilt und gegen sie ein Zutrittsverbot für Moscheen in England und Wales verhängt.
Auf die Unterstützung des US-Präsidenten reagierte Fransen enthusiastisch. "Donald Trump selbst hat die Videos retweetet und er hat 44 Millionen Follower. Gott schütze Trump. Gott schütze Amerika", antwortete sie in großen Lettern.
Erst Anfang November war Fransen für eine beleidigende Rede in Belfast verurteilt worden. Ihrer Partei "Britain First" wird vorgeworfen, islamophobe und rassistische Inhalte im Internet zu verbreiten. Die Partei führt regelmäßig "Christliche Patrouillen" durch. Mit großen, weißen Kruzifixen marschiert sie durch die Straßen englischer Städte, verfolgt muslimisch-aussehende Menschen und verschafft sich Zutritt in Moscheen, um ihre Propaganda zu verbreiten.
Den Einreisestopp im Kopf
Trump retweetete die Beiträge unkommentiert und ging wenig später in seinen Tweets wieder dazu über, sich CNN und "Fake News Media" zu widmen. In US-Medien wird spekuliert, dass der US-Präsident die Videos nutzen will, um auf sein neuestes Einreiseverbot aufmerksam zu machen.
Demnach dürften Menschen aus dem Tschad, dem Iran, Libyen, Somalia, Syrien und Jemen vorrübergehend nicht mehr in die USA einreisen. Der Bundesstaat Hawaii hatte den Obersten Gerichtshof jüngst angehalten, das Verbot verstoße gegen die US-Verfassung und somit teilweise blockiert. Ein Berufungsgericht hatte entschieden, dass die Einreise verweigert werden dürfe, solange die Betreffenden keine enge Beziehung zu einem US-Bürger haben.
Quelle: ntv.de, mba