Protest gegen "unbegrenzten Terror" Tür des russischen Geheimdienstes brennt
09.11.2015, 13:06 Uhr
Stoisch vor seinem Werk: Pjotr Pawlenski.
(Foto: REUTERS)
In Moskau steht die Tür des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Flammen, davor der Künstler Pjotr Pawlenski mit einem Benzinkanister. Er protestiert damit gegen den "Terror" des Kreml. Die Polizei nimmt ihn fest.
Der Performance-Künstler Pjotr Pawlenski hat Medienberichten zufolge die Tür des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Brand gesetzt, um gegen den staatlichen "Terror" zu protestieren. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete unter Berufung auf Polizeiquellen, Pawlenski sei nach der Aktion festgenommen worden.
Ein Video von der Aktion wurde ebenfalls veröffentlicht. Dort ist zu sehen, wie Pawlenski vor dem FSB-Gebäude mit den lodernden Flammen an der Holztür steht. Das Gebäude ist in Russland als Lubjanka bekannt - seit Sowjetzeiten ein Synonym für staatliche Unterdrückung.
Der Inlandsgeheimdienst setze "unbegrenzten Terror" ein, um 146 Millionen Menschen "unter seiner Gewalt zu halten", heißt es im Text zu dem Video. Nach Informationen der Website "Mediasona", die über die Festnahme von Aktivisten berichtet, wurde Pawlenski zum Verhör in ein Polizeikommissariat gebracht. Zwei Journalisten, die die Aktion verfolgten, wurden vorübergehend festgenommen.
Pawlenski ist für spektakuläre Aktionen bekannt. Vor zwei Jahren nagelte er seine Hoden auf das Pflaster des Roten Platzes in Moskau, um gegen die Entwicklung Russlands zu einem Polizeistaat zu protestieren. Die Justizbehörden kamen zu dem Schluss, er habe mit der damaligen Aktion kein Vergehen begangen.
Noch immer anhängig ist ein Verfahren gegen Pawlenski, nachdem er in St. Petersburg im Februar 2014 Reifen verbrannte und die ukrainische Flagge schwenkte, um Demonstrationen gegen die ukrainische Regierung zu unterstützen. 2012 nähte er sich als Unterstützung für die regierungskritischen Punk-Aktivistinnen Pussy Riot den Mund zu.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP