Fünf Tote im Südsudan UN-Hubschrauber abgeschossen
21.12.2012, 20:55 Uhr
UN-Hubschrauber sind im Südsudan eigentlich ein vertrauter Anblick.
(Foto: REUTERS)
Ein Hubschrauber der Vereinten Nationen erkundet die südsudanesische Region Jonglei bei einem Aufklärungsflug. Dort bekämpfen Regierungstruppen eigentlich Rebellen. Doch als sie den Helikopter entdecken, eröffnen sie auch auf ihn das Feuer.
Die südsudanesische Armee hat einen Hubschrauber der Vereinten Nationen abgeschossen und alle fünf Insassen an Bord getötet. Das Militär des Landes habe den Abschuss des MI-8-Hubschraubers zugegeben, sagte UN-Vizesprecher Eduardo del Buey. Unter den Toten seien vier Russen, sagte ein namentlich nicht genannter russischer Diplomat der Agentur Interfax.
Angaben über den Hintergrund des Vorfalls wurden zunächst nicht gemacht. Die Besatzung des Hubschraubers war auf einem Aufklärungsflug in der umkämpften Region Jonglei unterwegs. Ersten Berichten zufolge ging die Maschine in Flammen auf. Ein Suchtrupp habe das Wrack erreicht und die Todesopfer bestätigt, sagte del Buey.
Im Bundesstaat Jonglei kämpfen Rebellen gegen die südsudanesische Armee, zudem bekriegen sich dort verfeindete Stämme. Die südsudanesische Regierung hatte Jonglei Anfang des Jahres zum Notstandsgebiet erklärt und tausende zusätzliche Sicherheitskräfte mobilisiert. Jonglei gehört zu den Gebieten, die am stärksten von dem jahrzehntelangen Bürgerkrieg im ehemaligen Sudan betroffen waren.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP