Zahl der Betroffenen sinkt UN-Hungerbericht macht Mut
09.10.2012, 12:14 Uhr
In der Region südlich der Sahara sind die Probleme größer geworden.
(Foto: dpa)
Es gibt gute und schlechte Nachrichten über den Hunger in der Welt. Die gute: Die Zahl der Unterernährten ist in den vergangenen zwei Jahren weiter gesunken. Die schlechte: Betroffen sind noch immer 868 Millionen Menschen. Viel zu viel, findet die Uno und beklagt, dass der Kampf gegen den Hunger nicht mehr ernst genug geführt werde.
Die Zahl der Hungernden in der Welt ist in den vergangenen Jahren weiter zurückgegangen, doch immer noch ist jeder achte Mensch ohne ausreichende Ernährung: Im Zeitraum zwischen 2010 und 2012 waren 868 Millionen Menschen weltweit chronisch unterernährt, wie aus dem neuen Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO, hervorgeht.
2010 hatte die FAO noch 925 Millionen Hungernde gezählt, im Jahr davor hatte ihre Zahl sogar die Eine-Milliarde-Grenze überschritten. "Mit knapp 870 Millionen bleibt die Zahl der Hungernden unannehmbar hoch", mahnte die FAO dennoch.
Laut dem jüngsten Bericht zur Lebensmittelsicherheit wurden die größten Fortschritte im Kampf gegen den Hunger vor den Jahren 2007 bis 2008 erzielt. Seitdem seien die Bemühungen deutlich erlahmt, warnte der stellvertretende FAO-Generaldirektor Jomo Sundaram. Dies habe mehrere Gründe, verantwortlich seien vor allem die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise, die hohen Lebensmittelpreise, die wachsende Nachfrage bei Bio-Kraftstoffen, der Klimawandel sowie die Spekulationen mit Lebensmittel-Rohstoffen.
Von den zuletzt 868 Millionen chronisch Unterernährten leben laut FAO 852 Millionen in Entwicklungsländern. Im Schnitt seien das 14,9 Prozent der dortigen Bevölkerung. Mehr als 100 Millionen sind demnach Kinder unter fünf Jahren. Unterernährung sei die Ursache für den Tod von 2,5 Millionen Kindern im Jahr, hieß es in dem Bericht weiter.
Auch wenn die FAO die Fortschritte im Kampf gegen den Hunger in den vergangenen 20 Jahren als "zufriedenstellend" bezeichnete, warnte sie, dass es nach wie vor "beträchtliche Unterschiede" in den einzelnen Ländern und Regionen gebe. So sei die Zahl der Hungernden in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara von 170 Millionen im Zeitraum zwischen 1990 und 1992 auf 234 Millionen zwanzig Jahre später angestiegen.
Quelle: ntv.de, AFP