Politik

Krise im Jemen, Gefechte an Grenze UN-Sicherheitsrat beruft Krisensitzung ein

Bei den Kämpfen im Jemen kommen immer mehr Zivilisten ums Leben.

Bei den Kämpfen im Jemen kommen immer mehr Zivilisten ums Leben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mehr als 500 Tote und 1700 Verletzte binnen zwei Wochen sind die traurige Bilanz der Kämpfe im Jemen. Die Lage eskaliert, erneut wurden saudiarabische Grenzsoldaten getötet. Die Vereinten Nationen reagieren.

Der UN-Sicherheitsrat kommt erneut zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage im Jemen zusammen. Russland hat um das Treffen gebeten, um über "mögliche humanitäre Feuerpausen" bei den Luftangriffen einer arabischen Militärallianz gegen die schiitische Huthi-Miliz im Jemen zu beraten, wie der Sprecher der russischen UN-Mission, Alexej Saizew, sagte. Die Sitzung hinter verschlossenen Türen soll demnach um 17.00 Uhr MESZ stattfinden.

Die UNO ist besorgt über die steigende Zahl getöteter Zivilisten. UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos hatte erst am Donnerstag erklärt, binnen zwei Wochen habe es 519 Todesopfer sowie rund 1700 Verletzte bei den Kämpfen im Jemen gegeben. Die Konfliktparteien müssten alles dafür tun, die Zivilbevölkerung zu schützen. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef wurden allein in der vergangenen Woche mindestens 62 Kinder getötet und 30 weitere verletzt.

Ende März hatte auch der Präsident des Jemen den UN-Sicherheitsrat um Hilfe im Konflikt mit den Huthi-Rebellen gebeten. In einem Brief forderte Abd Rabbo Mansur Hadi das UN-Gremium zur Verabschiedung einer bindenden Resolution auf, mit der der Vormarsch der Rebellen gestoppt werden soll. Zuvor hatte der Sicherheitsrat lediglich eine Erklärung abgegeben und Staatschef Hadi Unterstützung zugesichert.

Hadi hatte im Februar zunächst in Aden im Süden des Landes Zuflucht gesucht, nachdem die vom Iran unterstützten Huthis die Hauptstadt Sanaa erobert hatten. Ende März setzte er sich dann in die saudiarabische Hauptstadt Riad ab. Am selben Tag startete eine arabische Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens Luftangriffe gegen Stellungen der Huthi-Rebellen.

Weitere Tote

In Saudi-Arabien sind zudem zwei weitere Grenzsoldaten durch Beschuss aus dem Jemen getötet worden. Die beiden saudiarabischen Soldaten seien bei einem Feuergefecht an einem Grenzposten in der Region Asir getötet worden, teilte das Innenministerium in Riad über die amtliche Nachrichtenagentur Spa mit. Bei dem Vorfall am Freitag wurden die Grenzsoldaten den Angaben zufolge von einem bergigen Gebiet im Jemen aus beschossen. Daraufhin hätten die saudiarabischen Truppen das Feuer erwidert. Bei dem folgenden Gefecht seien die beiden Soldaten tödlich getroffen worden.

Bereits am Mittwoch war ein saudiarabischer Grenzsoldat durch Beschuss aus dem Jemen getötet worden.

Quelle: ntv.de, bad/AFP

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