Kurzfristige Dringlichkeitssitzung UN-Sicherheitsrat beschäftigt sich mit Jemen
22.03.2015, 02:22 Uhr
Die Anschläge in der vergangenen Woche waren die schlimmsten, die der Jemen je erlebte. Um die Gewaltspirale und den zunehmenden Verfall staatlicher Strukturen zu stoppen, braucht das Land wohl internationale Hilfe.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach den verheerenden Anschlägen im Jemen versinkt das Land zunehmend in Chaos und Gewalt. Selbst eine US-Spezialeinheit tritt den Rückzug an. Das Parlament ist aufgelöst, der Präsident im Exil. Jetzt tritt der UN-Sicherheitsrat zusammen.
Angesichts der eskalierenden Gewalt im Jemen kommt der UN-Sicherheitsrat am Sonntagnachmittag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Das erklärten Diplomaten. Das Treffen geht auf auf eine entsprechende Bitte des jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zurück.
Bei den schlimmsten Attentaten, die die Hauptstadt Sanaa bislang erlebte, waren am Freitag mindestens 142 Menschen getötet und 351 weitere verletzt worden. In zwei Moscheen, die von Anhängern der schiitischen Huthi-Miliz besucht werden, hatten sich während des Gebets vier Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Erstmals bekannte sich die sunnitische Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu Anschlägen im Jemen.
Im Jemen herrschen seit Jahren politisches Chaos und Gewalt. Bislang war die Terrororganisation Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqap) die aktivste Dschihadistenorganisation in dem Land. Die Huthi-Miliz war seit Sommer vergangenen Jahres auf Sanaa vorgerückt, im Januar übernahm sie mit der Einnahme des Präsidentenpalastes die Kontrolle über die Hauptstadt. Auch das Parlament wurde für aufgelöst erklärt. Präsident Hadi gelang Ende Februar die Flucht nach Aden.
Quelle: ntv.de, dka/AFP