Immer mehr Opfer in der Elfenbeinküste UN sind besorgt
06.01.2011, 14:12 Uhr
Ein Bewaffneter in der Nähe der Hauptstadt Abidjan.
(Foto: AP)
In der Elfenbeinküste steigt die Zahl der Menschen, die bei gewalttätigen Auseinandersetzungen ums Leben kommen. Die UN warnen nun vor einem blutigen Konflikt im Westen des Landes.
In der Elfenbeinküste sind seit dem Beginn der politischen Krise Mitte Dezember bei gewalttätigen Auseinandersetzungen mindestens 210 Menschen ums Leben gekommen. Das sagte der Verantwortliche für Menschenrechte der UN-Mission in der Elfenbeinküste (ONUCI), Simon Munzu. Ende Dezember hatten die Vereinten Nationen von 179 Gewaltopfern gesprochen; seitdem seien 31 weitere Menschen getötet worden, sagte Munzu.
Er warnte zugleich vor einem blutigen Konflikt im Westen des Landes. Bei ethnischer Gewalt in der Stadt Duékoué, rund 500 Kilometer westlich der Wirtschaftsmetropole Abidjan, seien in den vergangenen Tagen mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen hielten seit mehr als drei Tagen an. Auslöser der Gewalt zwischen den ethnischen Gruppen der Guéré und Malinké sei der Tod einer Frau bei einem Raubüberfall, sagte Munzu.
Derzeit befindet sich die Elfenbeinküste in einer schweren politischen Krise. Bei der Präsidentschaftswahl am 28. November erhielt der Oppositionspolitiker Alassane Ouattara nach Angaben der unabhängigen Wahlkommission die meisten Stimmen. Der Verfassungsrat rief dagegen Amtsinhaber zum Sieger aus. Mitte Dezember kam es erstmals zu blutigen Zusammenstößen zwischen den beiden Lagern, die anhaltende Gewalt schürt Ängste vor einem erneuten Bürgerkrieg. Die internationale Gemeinschaft hält Ouattara für den rechtmäßigen Sieger und fordert Gbagbos Rückzug.
Quelle: ntv.de, AFP