"Lage ist verzweifelt" UN warnen vor IS-Massaker
23.08.2014, 21:12 Uhr
Tausende IS-Terroristen kämpfen im Irak.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Seit Monaten rauben, vergewaltigen und morden die sogenannten Gotteskrieger der Terrorgruppe IS. Nun droht auch der irakischen Stadt Amerli das Schlimmste. Der UN-Sondergesandte für den Irak ist alarmiert - und Katar meint, etwas klarstellen zu müssen.
In der nordirakischen Kleinstadt Amerli droht nach Einschätzung der Vereinten Nationen ein Massaker der sunnitischen Miliz Islamischer Staat (IS) an der überwiegend schiitischen Bevölkerung. Der UN-Sondergesandte für den Irak, Nickolai Mladenow, sagte in Bagdad, die Dschihadisten belagerten die Stadt seit fast zwei Monaten und die Lieferwege für Wasser und Lebensmittel seien abgeschnitten.
"Die Lage der Menschen in Amerli ist verzweifelt und erfordert ein sofortiges Eingreifen, um ein mögliches Massaker an den Einwohnern zu verhindern", so Mladenow. Die Stadt liegt rund 170 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad.
Mladenow appellierte an die irakische Regierung, die Belagerung durch die Extremisten aufzubrechen und die Versorgung der "unsagbar leidenden" Menschen zu ermöglichen. "Die irakischen Verbündeten und die internationale Gemeinschaft sollten mit den Behörden zusammenarbeiten, um eine humanitäre Tragödie zu verhüten", sagte er.
Islamistische Aufständische haben große Gegenden im Nordirak sowie im Norden und Osten Syriens unter ihre Kontrolle gebracht. In den von ihnen beherrschten Gegenden zeigen sie sich dabei gnadenlos gegen Andersgläubige.
Katar: IS-Methoden abstoßend
Katar distanzierte sich indes mit deutlichen Worten von der IS. Das Emirat unterstütze "in keiner Weise" extremistischen Gruppen wie IS und werde dies auch nicht tun, betonte Außenminister Chaled al-Attijah. "Ihre Ansichten, ihre gewalttätigen Methoden und ihre Ziele sind für uns abstoßend." Die Hinrichtung des US-Journalisten James Foley durch IS verurteilte Al-Attijah als "barbarischen" Mord.
In Diplomaten- und Oppositionskreisen wird Katar vorgeworfen, nicht nur wie Saudi-Arabien und der Westen gemäßigte Rebellen zu unterstützen, sondern auch solche, die einen streng islamischen Staat errichten wollen.
Al-Attijah wies diese Darstellung als schlecht informiert zurück. Das Ziel Katars sei, nach besten Kräften zu Frieden und Gerechtigkeit in der Region beizutragen. Er forderte gemeinsame Anstrengungen, um die Gewalt im Irak und in Syrien zu beenden.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts